Mannheim gewinnt in Berlin - Ein Sieg fehlt zum Titel
Berlin (dpa) - Lehoux-Doppelpack - Vorteil Mannheim: Die Adler haben Spiel drei der Finalserie in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gewonnen und sind nur noch einen Erfolg vom Meistertitel entfernt. Die Kurpfälzer setzten sich 2:1 (0:1, 1:0, 1:0) bei den Eisbären Berlin durch.
In der Best-of-Five-Serie liegt Mannheim nun mit 2:1 vorn. Vor 14 200 Zuschauern war Stürmer Yanick Lehoux mit zwei Toren (37./50. Minute) der Matchwinner. Richie Regehr (11.) hatte die Eisbären in Führung geschossen. Das womöglich entscheidende vierte Spiel im Duell der beiden bisherigen DEL-Rekordchampions steigt am Sonntag in Mannheim.
Wie schon in den ersten beiden Duellen entwickelte sich zunächst ein intensives Spiel mit konzentrierten Abwehrreihen - und deshalb auch nicht vielen Torchancen. Die Hausherren waren in der ausverkauften Arena das aktivere Team, kamen aber vor dem Tor von Goalie Fredrick Brathwaite oft nicht zum Abschluss.
„Wir wussten, dass wir ein Spiel in Berlin gewinnen müssen. Das ist ein Schritt, aber noch nicht der endgültige Schritt“, sagte Lehoux. Bei den Berlinern herrschte Ernüchterung. „Jetzt müssen wir uns zusammenreißen und in Mannheim gewinnen, sonst ist es vorbei. Wir müssen die Ruhe bewahren und locker in die Sache gehen“, sagte Eisbären-Stürmer Florian Busch.
Ausgerechnet ein Lapsus des routinierten und bislang in den Finals fehlerfreien Schlussmanns Brathwaite ermöglichte Berlin die Führung: Regehrs Schuss von der blauen Linie rutschte Brathwaite an den Schoner und von dort über die Torlinie. Kurios: Der Treffer war fast eine Kopie des 2:0 aus Spiel eins, als Regehr aus gleicher Position mit einem platzierten, aber nicht sehr harten Schuss in die rechte Torecke traf.
Im zweiten Durchgang erhöhten beide Teams das Tempo, vor allem die Mannheimer wagten sich weiter nach vorne. Die Folge waren gefährliche Konter nach sich häufenden Puckverlusten der Gastgeber. Nach zwei verpassten Gegenstößen (25./26.) nutzte Lehoux einen groben Schnitzer von TJ Mulock, der die Scheibe herschenkte - Eisbären-Torhüter Rob Zepp war allein gegen den Stürmer machtlos. Mit dem Treffer endete eine schwarze Serie der Gäste, die in den DEL-Playoffs zuletzt knapp zweieinhalb Stunden lang auswärts nicht mehr getroffen hatten.
Kurz davor vergaben die Eisbären die Chance auf einen zweiten Treffer, als Busch nach einem starken Konter-Sololauf in der Mitte Julian Talbot bediente, dieser den Puck aber knapp verpasste (33.). Als Berlins John Sim seinen Gegenspieler Marcus Kink mit dem Stock an der Lippe verletzte und die Eisbären fünf Minuten in Unterzahl waren, schlug Lehoux erneut zu und brachte sein Team auf die Siegerstraße.
Das ohnehin brisante Duell der beiden deutschen Eishockey-Größen hatte in Spiel zwei eine zusätzliche Schärfe erhalten. Berlins Trainer Don Jackson beschuldigte Mannheimer Spieler, den angeschlagenen Eisbären-Stürmer Busch absichtlich am Kopf zu attackieren. Noch während der Partie in der Kurpfalz lieferte sich der Amerikaner ein Wortgefecht mit dem gegnerischen Kapitän Marcus Kink - für Adler-Manager Teal Fowler eine Ungeheuerlichkeit.