Nürnberg Ice Tigers holen NHL-Star Heatley
Nürnberg (dpa) - Nach der spektakulären Verpflichtung eines langjährigen NHL-Topstars steigen die Nürnberg Ice Tigers trotz des verpatzten Saisonstarts in den Kreis der Titelkandidaten auf.
Der zweimalige Weltmeister und Olympiasieger Dany Heatley wird an diesem Samstag in Nürnberg erwartet und könnte eine Attraktion in der Deutschen Eishockey-Liga werden. „Dany Heatley ist eine der größten Verpflichtungen in der Geschichte der DEL. Wir sind sehr froh und glücklich, dass er sich dazu entschieden hat, für die Ice Tigers in Nürnberg zu spielen“, sagte Ice-Tigers-Sportdirektor Martin Jiranek. „Wir sind seit über einem Monat mit Dany in Kontakt, er ist mit einigen Spielern bei uns befreundet. Er kommt nicht wegen des Geldes, er kommt, weil er in Nürnberg spielen will.“
Heatley, der in 946 NHL-Spielen 388 Tore erzielte und 466 Treffer vorbereite, kehrt damit in sein Geburtsland zurück. Im Januar 1981 wurde Heatley als Sohn eines kanadischen Eishockey-Gastarbeiters und einer deutschen Mutter in Freiburg geboren. Bruder Mark Heatley spielt in der zweiten Liga beim SC Riessersee. Dort stand einst auch sein Vater auf dem Eis. Da Dany Heatley auch einen deutschen Pass besitzt, fällt er nicht unter das Ausländerkontingent. Der 34-Jährige erhält in Nürnberg einen Vertrag bis zum Ende der laufenden DEL-Saison.
Mit Kanada wurde Heatley 2010 in Vancouver Olympiasieger, außerdem stehen in seiner Vita zwei Teilnahmen am All-Star-Game der NHL sowie zwei gewonnene Weltmeisterschaften mit Kanada und eine Goldmedaille beim World Cup of Hockey 2004. In der vergangenen Saison kam er in der AHL, der nach der NHL zweithöchsten nordamerikanischen Liga, in 43 Spielen auf acht Treffer.
Nach dem missglückten Saisonstart mit zwei Niederlagen soll es nun mit Heatley aufwärtsgehen. Eine weitere Verstärkung für den Kader um Nationalteam-Leistungsträger Patrick Reimer könnte noch folgen. Durch den monatelangen Ausfall von Nationalkeeper Jochen Reimer suchen die Nürnberg Ice Tigers einen neuen Torhüter. Nun ist der frühere Berliner Meisterkeeper Rop Zepp im Gespräch - der Deutsch-Kanadier sieht offenbar vor der im Oktober startenden Saison in Philadelphia wieder keine echte NHL-Chance.