Pinguine lassen der DEG keine Chance

Souveräner 4:1-Sieg im Derby. Nürnberg entlässt Trainer Jeff Tomlinson.

Düsseldorf/Nürnberg. Jeff Tomlinson hatte Sonntag eigentlich Zeit und hätte bei seinem ehemaligen Eishockey-Club Düsseldorfer EG vorbeischauen können. Die 1:4 (1:1, 0:1, 0:2)-Niederlage der DEG im Derby gegen die Krefeld Pinguine sah der 42-Jährige jedoch nicht. Tomlinson war Sonntag als Trainer der Nürnberg Ice Tigers nach nur fünf Monaten wegen Erfolglosigkeit entlassen worden. Am Freitag hatte Nürnberg beim EHC München mit 0:3 verloren und damit die 15. Niederlage im 25. Spiel kassiert.

Nachfolger bei den finanzstarken Nürnbergern, die als Hauptsponsor den millionenschweren Juwelier Thomas Sabo haben, ist der renommierte Schwede Bengt-Ake Gustafsson. Die sportliche Talfahrt habe den Verein zu diesem Schritt bewogen, hieß es Sonntag auf Anfrage. Zuletzt hatte der 54-jährige Gustafsson das russische Team von Atlant Mytischtschi gecoacht.

Seinen größten Erfolg als Trainer feierte der Ex-Profi vor sechs Jahren, als er mit der schwedischen Nationalmannschaft das olympische Eishockeyturnier in Turin gewann und noch Weltmeister wurde. Tomlinson hatte die Nürnberg Ice Tigers erst im Sommer übernommen und war von Manager Lorenz Funk mit einem lukrativen Vertrag bis 2014 ausgestattet worden.

Außerdem hatte Tomlinson von seinem Ex-Club Düsseldorf gleich fünf Spieler losgeeist. Pikanterweise hatte Tomlinson ein Vertragsangebot der Düsseldorfer EG mit der Begründung abgelehnt, dass dort die sportliche und wirtschaftliche Basis nicht vorhanden wäre.

Was nicht falsch ist, denn die DEG rangiert nach der Derby-Niederlage gegen Krefeld abgeschlagen und ohne Chance auf die Play-offs auf dem letzten Platz der Deutschen Eishockey Liga. Düsseldorf konnte von bisher 27 Spielen nur acht gewinnen. Obwohl Sonntag über 7000 Zuschauer in den Rather Dome kamen, ist auch die wirtschaftliche Situation weiter angespannt.

Die Lizenz für die kommende Saison ist in Gefahr, da dem Club über zwei Millionen Euro fehlen, um den Etat für 2013/2014 zu decken. Der Spielbetrieb der laufenden Saison ist indessen in Düsseldorf nicht gefährdet.

Auch gestern kam das Team von Trainer Christian Brittig nicht für einen Sieg infrage, obwohl Ashton Rome die Gastgeber nach nur 17 Sekunden in Führung gebracht hatte. Die Krefeld Pinguine um NHL-Star Christian Ehrhoff waren über die gesamte Spielzeit die cleverere Mannschaft und nutzten die Düsseldorfer Fehler eiskalt aus. Der dreifache Torschütze Daniel Pietta und Richard Pavlikovsky sorgten für den Krefelder Sieg.