Spannung im Kampf um Vor-Playoffs in DEL

Berlin (dpa) - Vor dem finalen Hauptrunden-Wochenende holen einige Clubs der Deutschen Eishockey Liga neben Schlägern und Schlittschuhen auch die Rechenschieber raus - vor allem im unteren Mittelfeld der Tabelle.

Auf den vorderen Rängen hält sich die Spannung in Grenzen, sechs Viertelfinal-Tickets sind bereits vergeben. Noch offen ist der Kampf um die Vor-Playoffs, in denen im Best-of-Three-Modus die zwei noch fehlenden Teilnehmer ermittelt werden.

Gezittert wird in Niedersachsen und Bayern. Die Hannover Scorpions können mit einem Erfolg gegen die Straubing Tigers das Weiterkommen perfekt machen, auch der EHC München und die Grizzly Adams Wolfsburg sind noch im Rennen. Zum Zünglein an der Waage werden womöglich die kriselnden Eisbären Berlin.

Die Spielplaner haben für die Hauptstädter zum Abschluss der Hauptrunde zwei Auswärtspartien in Bayern vorgesehen. Gewinnt der Titelverteidiger am Freitag in der Landeshauptstadt, sieht es für den noch zehnplatzierten EHC schlecht aus, denn dann können Straubing und Wolfsburg im Klassement vorbeiziehen. „Das wird ein großer Kampf“, meinte München-Stürmer Brent Aubin via Facebook, wohlwissend, dass auch bei einem Erfolg gegen die Berliner ein weiteres entscheidendes Spiel zwei Tage später in Hamburg droht.

Dass am Sonntag ein Alles-oder-Nichts-Match bevorsteht, wissen die Straubinger. „Wir sind stark genug, um die letzten beiden Spiele zu gewinnen“, tönte Stürmer Rene Röthke vor der Partie in Hannover. Dank der besseren Tordifferenz würden die Niederbayern bei einem Sieg ohne Verlängerung an den Scorpions (Chris Herperger: „Jedes Spiel ist momentan wie eine Schlacht“) vorbeiziehen - müssten aber dann in der Neuauflage des Halbfinales 2012 gegen Berlin nachlegen. Karl Stewart fand: „Eigentlich sind wir zu gut besetzt, um es nicht zu schaffen.“

Den Berlinern, die wie Mannheim, Köln, Krefeld, Hamburg und Ingolstadt die Teilnahme am Viertelfinale sicher haben, dürften indes die Grizzly Adams Wolfsburg die Daumen drücken. Der Vizemeister von 2011 könnte Nutznießer von zwei Eisbären-Siegen sein. Noch rangiert Wolfsburg auf Platz zwölf, hat gegen die abgeschlagenen Schlusslichter Iserlohn und Düsseldorf aber das vermutlich einfachste Restprogramm. Die Nürnberg Ice Tigers und die Augsburger Panther brauchen nur noch je einen Punkt, um auch rechnerisch in den Vor-Playoffs dabei zu sein.

Am anderen Ende des Klassements sind die Adler Mannheim und die Kölner Haie der Konkurrenz weit enteilt. Zwischen den punktgleichen Teams geht es noch um den Vorrundensieg und damit das Heimrecht in einem möglichen fünften Finalduell zwischen den beiden. „Wir werden in Nürnberg und im Heimspiel gegen Ingolstadt alles geben, um die Tabellenführung zu verteidigen“, versprach Adler-Profi Marc El-Sayed.

Das mit dem Heimvorteil ist in der DEL allerdings so eine Sache: Anfang Februar trafen die beiden Spitzenmannschaften zuletzt innerhalb von fünf Tagen zweimal aufeinander, je einmal in Mannheim und einmal in Köln. Beide Male jubelte am Ende das Gästeteam.