Stolze Kölner Haie trotz DEL-Aus - Wolfsburg top
Berlin (dpa) - Die mitgereisten Haie-Fans leisteten erste moralische Hilfe, die echte Aufbauarbeit beim Eishockey-Traditionsverein aus Köln liegt aber in den Händen von Bundestrainer Uwe Krupp.
Der Traum vom ersten Meistertitel seit 2002 war nach drei Niederlagen im Viertelfinale gegen Wolfsburg schnell geplatzt. „Wir haben die ganze Saison nie aufgegeben. Daher habe ich großen Respekt vor meinen Jungs“, sagte Coach Niklas Sundblad. Er soll im Trainerstab bleiben, wenn Noch-Auswahlcoach Krupp nach seiner letzten WM am 1. Juni als Kölner Team-Manager seine Arbeit aufnimmt.
Mit dem Hoffnungsträger Krupp wollen die Haie an bessere Zeiten anknüpfen. Das Team nimmt bereits Konturen an. Ex-Nationalkeeper Youri Ziffzer (Hannover Scorpions) wird wohl Ersatztorwart. Zudem sollen Alexander Weiß (Berlin) und Philip Riefers (Krefeld) kommen. Den Club in unbekannte Richtung verlassen werden wohl Kapitän Christoph Ullmann, Cory Urquhart, Johan Akerman und Ryan Ramsay.
Vor den Playoffs hatte Krupp zu den Kölner Chancen gesagt: „Sie haben momentan alles, was man für die Playoffs braucht: einen guten Torwart, positiven Schwung, und sie spielen jetzt ihr bestes Eishockey der Saison.“ All dies reichte gegen Wolfsburg nicht. „Wir haben aufopferungsvoll gekämpft und ich denke, dass alle Kölner stolz auf uns sein können nach dieser Saison“, meinte Kapitän Ullmann. Von den Fans wurden sie für ihre Mühen jedenfalls belohnt. „Wir sind stolz auf unser Team“, skandierten sie - die Mannschaft dankte es ihnen wiederum und kam nach dem Match noch einmal aus der Kabine.
Mann des Spiels beim 4:2-Sieg der Niedersachsen war aber der vierfache Torschütze Ken Magowan: „Das war erst der erste Schritt. Wir werden jetzt ein bisschen feiern, müssen dann aber weiter arbeiten und unseren Weg weitergehen.“ Nach 2010 steht der DEL-Vorrundensieger zum zweiten Mal im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft. Spätestens seit dem Schnelldurchlauf in nur drei Viertelfinalspielen sind die Grizzly Adams Top-Favorit auf den Titel.
Im zweiten Anlauf in die Runde der besten Vier einziehen wollen am Dienstag in Ingolstadt auch die Eisbären Berlin, die ihre erste Chance daheim vergeben hatten. Ebenfalls den Halbfinal-Einzug vor Augen haben im vierten Spiel angesichts einer 2:1-Führung Titelverteidiger Hannover gegen Krefeld und die Düsseldorfer in Mannheim.