Traum-Duo heiß auf Eisbären: „Nur Gutes gehört“

Berlin (dpa) - Die Identifikation mit den Eisbären Berlin scheint bei Claude Giroux bereits vorhanden. Freundlich lächelnd saß der neue Star des deutschen Eishockey-Meisters auf dem Podest und trug eine Eisbären-Kappe.

Daniel Brière, der zweite spektakuläre Neuzugang der Berliner, erschien bei der offiziellen Vorstellung des kanadischen Duos noch nicht in den Farben des EHC. Allerdings kann es der 35-Jährige kaum erwarten, zusammen mit Giroux für die Eisbären zu stürmen: „Ich freue mich auf den Freitag und das Spiel gegen Köln“, sagte er.

Wenige Stunden zuvor waren beide aus New York um 07.26 Uhr auf dem Flughafen Berlin-Tegel gelandet. Bereits am Gate warteten viele Journalisten und mehrere TV-Teams auf Giroux und Brière. Der deutsche Regisseur Tom Tykwer, der sich im selben Flieger befand, stand deutlich im Schatten der beiden Eishockey-Cracks. Anschließend ging es direkt weiter zum Training, wo gut 200 Schaulustige auf die Spieler der Philadelphia Flyers warteten.

„Sie haben einige tolle Pässe gespielt und sich voll reingehängt“, lobte Meistertrainer Don Jackson. Der Coach berichtete, dass ihn Giroux gefragt habe, ob ein Platz im Powerplay für ihn frei sei. „Ich habe ihm versichert, dass ich ein Plätzchen für ihn finden werde“, sagte der kanadische Trainer mit einem verschmitzten Lächeln. Giroux ist mit seinen 24 Jahren bereits einer der Großen im Eishockey. Sein Foto schmückt das Cover des neuen Videospiels NHL 2013.

Er war der Shooting-Star der vergangenen NHL-Saison, als er mit 110 Punkten drittbester Scorer der Liga wurde. Eisbären-Manager Peter John Lee kennt den Spieler von früher, beide stammen aus Ottawa. „Er war nie der Größte und Stärkste, doch er hat sich überall durchgekämpft“, bemerkte Lee, der aus dem Budget bis Ende des Jahres monatlich 20 000 Euro Versicherungssumme pro Spieler abzwacken muss.

Auch Brière, mit dem Giroux zunächst zusammen wohnen wird, hat einige Meriten zu bieten: zweimaliger Weltmeister, NHL-Allstar, Playoff-Topscorer 2010. Bemerkenswert, dass die Ausnahmespieler wegen des Arbeitskampfes in der NHL nach Berlin gekommen sind - sie hätten in der Schweiz oder Russland wohl mehr verdienen können. „Es ging mir nicht ums Geld“, sagte Brière, „ich möchte einfach nur Eishockey spielen und wieder tolle Erfahrungen sammeln wie in der Schweiz.“ Während des Lockouts 2005 spielte er eine Saison lang für Bern.

Das Duo bleibt bis zum Ende der Aussperrungen bei den Eisbären. „Das kann zwei Wochen, aber auch zwei Monate dauern“, sagte Manager Lee und fügte hinzu: „Egal, wie lange die beiden da sind, sind für uns ein Glücksbringer.“