Eishockey-WM: Deutschland schnuppert an der Sensation

Russland siegt 2:0 gegen die DEB-Auswahl, die am Mittwoch auf Schweden trifft.

Stockholm. Fokussiert — mutig — souverän. So steht es an der Kabinentür der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft. Das Schild, das zudem einen Ritter mit Rüstung und Lanze auf einem Pferd zeigt, hat Bundestrainer Jakob Kölliker eigens für die WM entworfen. Weil dem Schweizer einige seiner Spieler zu wenig fokussiert schienen, wurde er vor dem Spiel gegen Russland etwas lauter.

„Schon gegen Lettland hat es in der Abwehr an Konsequenz gefehlt und nun beim Training erneut. Da muss ich dann eben auch mal schimpfen“, sagte Kölliker und war fast über sich selbst erschrocken. Der 58-Jährige aus Biel weiß, dass die Russen jede noch so kleine Unachtsamkeit gnadenlos ausnutzen. Zumal die „Sbornaja“ im 100. Länderspiel gegen Deutschland auf Revanche aus war, die am Ende glückte.

Zwar ist die Bilanz nun mit 89 Siegen, vier Unentschieden und sieben Niederlagen deutlich positiv für Russland, doch vier der sieben Niederlagen gab es in den vergangenen fünf Begegnungen und besonders das 0:2 bei der Weltmeisterschaft vor einem Jahr im slowakischen Bratislava lag dem „russischen Bären“ schwer im Magen.

„Viele Spieler von damals sind wieder dabei und werden diese historische Pleite sicher noch nicht vergessen haben“, sagte vorab Dimitrij Kotschnew, der sich im deutschen Tor mutig den Angriffen der „Eis-Sputniks“ entgegen stellte. Trotz einer Klasseleistung konnte der 30-Jährige die knappe 0:2 (0:1, 0:0, 0:1)-Niederlage am Dienstag gegen Russland nicht verhindern.

Die deutsche Auswahl war ein ebenbürtiger Gegner, scheiterte am Ende aber an der mangelnden Chancenauswertung. Dabei hatte die Defensive der DEB-Auswahl die russischen Superstars Pavel Datsyuk und Jewgeni Malkin, die in der NHL spielen, meist gut im Griff. Aber nur meist, in vielen Situationen war die große individuelle Klasse der „Sbornaja“ zu sehen. Schon am Mittwoch geht es für die deutsche Auswahl gegen Schweden weiter.