Kein Konsens: Aus für Eishockey-Champions-League
Zürich (dpa) - Der Versuch, die Eishockey-Champions-League wiederzubeleben, ist gescheitert. Wie der Weltverband IIHF am 23. Februar mitteilte, wird der Plan auf unbestimmte Zeit verschoben.
Die IIHF hatte in den vergangenen Wochen versucht, Europas Top-Ligen von ihrem Konzept der Champions Hockey League (CHL) zu überzeugen. Die Zweifel der Clubs waren aber zu groß, sagte ein Sprecher des Verbandes. Damit ist eine Neuauflage der Königsklasse, die 2008/09 erst- und zugleich letztmals ausgetragen worden war, für die nächste Saison endgültig vom Tisch, entschied der Verband in Zürich. Dennoch will die IIHF mit Europas Ligen und Clubs in Gesprächen bleiben.
Die eingeladenen acht Top-Ligen hatten in der Vorwoche auf den IIHF-Vorschlag reagiert. Dabei äußerten die Clubs vor allem finanzielle Bedenken: Zum einen waren Preisgelder im ersten Konzept nicht vorgesehen. Zum anderen war die Entschädigung für den Ausfall der Champions League 2009/10 nicht geregelt. Die IIHF hatte den qualifizierten Vereinen - darunter den Eisbären Berlin und den Hannover Scorpions - Gewinne in Millionenhöhe in Aussicht gestellt. Als diese wegfielen, bot der Weltverband jedem Club pauschal 100 000 Schweizer Franken (rund 78 000 Euro) als Entschädigung an.
Unklar blieb dabei, ob die Kompensation nur gezahlt wird, wenn die Vereine auf Klagen verzichten. Das lehnte vor allem die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) ab. Deren Geschäftsführer Gernot Tripcke hatte stets betont, dass der Neustart der Königsklasse nicht mit einer solchen Klausel verknüpft werden dürfe.
Im Dezember hatte der Weltverband nach zwei Jahren Pause erstmals Pläne für eine CHL-Wiedereinführung vorgestellt. Nach Club-Protesten hatte die IIHF das Konzept überarbeitet. Dieses sah unter anderem 16 Starter aus acht Nationen vor. Aus Deutschland wären der Sieger der Hauptrunde und der Meister qualifiziert. Bei der ersten - und bis dato letzten - CHL waren in der Saison 2008/09 die Eisbären als deutscher Vertreter in der Gruppenphase ausgeschieden.