Kölliker: „Gegen Dänemark gehts um alles“

Stockholm (dpa) - Fragen an Eishockey-Bundestrainer Jakob Kölliker nach der 2:5-Plete gegen Schweden bei der WM in Stockholm.

Wie gegen Russland hat Ihr Team auch gegen Schweden gut gespielt. Weshalb haben Sie trotzdem wieder verloren?

Kölliker: „Diesmal war es nur teilweise gut. Gegen Russland haben wir aus meiner Sicht kompakter gespielt. Heute taten wir uns ab dem zweiten Drittel sehr schwer.“

War das auch eine Frage der nachlassenden Kräfte angesichts des Spiels nur 24 Stunden zuvor?

Kölliker: „Ja, vielleicht. Wenn man plötzlich unkonzentrierter wird, wenn man plötzlich in der selben Liga spielen will wie der Gegner, dann wird es schwierig. Wir haben ihnen zu viel gegeben und unsere konsequente Linie etwas verloren.“

Gegen Russland war das Hauptmanko die mangelnde Chancenverwertung. Lag es gegen Schweden eher an Abwehrproblemen?

Kölliker: „Jein. Wir haben heute auch mit den Chancen wieder gesündigt. Wir hatten einige sehr, sehr gute Chancen, um Tore zu schießen. Diese müssen wir in Zukunft einfach reinhauen. In der Defensive standen wir lange sehr gut und taten uns danach sehr schwer mit Fehlpässen. Da kommt vielleicht auch die geistige Müdigkeit dazu.“

Sie haben jetzt dreimal in Serie verloren, kann das einen Knacks geben?

Kölliker: „Nein, das glaube ich nicht. Wir wissen, woran wir sind gegen diese Gegner. Natürlich ist jeder Spieler wieder kaputt. Das ist klar, wenn man immer alles gibt und dann so verliert, ist man schon enttäuscht. Aber ich bin überzeugt, dass die Jungs wieder aufstehen. Wir werden jetzt zwei Tage regenerieren.“

Wird das nächste Spiel gegen Dänemark schon entscheidend?

Kölliker: „Das ist ein direkter Gegner und da geht es um alles. Das ist ganz klar.“

Woran werden Sie bis dahin vor allem arbeiten?

Kölliker: „Wir müssen wieder zu unserer Sicherheit zurück. Kleinere Sachen, wie zum Beispiel das Powerplay. Da sind wir ständig dran. Es funktioniert nicht schlecht, aber Tore müssen fallen.“

Was glauben Sie, wie viele Punkte sie aus den letzten drei Spielen brauchen, um ins Viertelfinale zu kommen?

Kölliker: „Es ist noch zu früh für Rechnereien. Wir gehen das nächste Spiel an und das ist für uns ein entscheidendes Spiel.“

Welchen Gegner schätzen Sie am stärksten ein?

Kölliker: „Auf dem Papier natürlich die Tschechen. Das ist eine Top-Mannschaft. Das ist unser letzter Gegner. Wir hoffen, dass wir bis dahin im Rennen sind.“

Gehen Sie gegen die Tschechen von einem Endspiel um die Viertelfinalteilnahme aus?

Kölliker: „Wenn wir unsere beiden nächsten Spiele gewinnen, wird das sicher ein Endspiel. Es kommt auch immer noch drauf an, was unsere Gegner machen. Es gibt noch viele Spiele.“

Was nehmen Sie Positives mit aus den letzten Spielen?

Kölliker: „Sicher die Kampfkraft und die Moral.“

André Rankel hat heute wieder nicht gespielt. Gehen Sie davon aus, dass er Ihnen im Turnier noch helfen wird?

Kölliker: „Ja, sicher. Ich bin überzeugt davon, dass André noch zurückkommt. Wir arbeiten an ihm und er an sich selber auch. Ich bin guten Mutes.“

Was hat er denn genau?

Kölliker: „Eine Oberkörperverletzung.“

Das ist sehr ungenau...

Kölliker: „Das hat alles der Arzt im Griff. Und ich spreche natürlich mit André, aber es geht ihm ganz gut.“

Sieht er es denn genauso, dass er nicht spielen kann?

Kölliker: „Es ist auch eine gewisse Vorsichtsmaßnahme gegenüber ihm und seinem Körper.“