Daniel Pietta im Interview: "Einer alleine wird Herbie nicht ersetzen können"

Krefeld. Seit 2003 steht Daniel Pietta bei den Krefeld Pinguinen unter Vertrag und ist damit neben Boris Blank und Herberts Vasiljevs dienstältester Spieler im Kader. Im WZ-Interview spricht der 26 Jahre alte Nationalspieler über die neue Saison, den Vasiljevs-Ausfall und die neuen Spieler.

Sechs Wochen Vorbereitung liegen hinter Ihnen und der Mannschaft. Wie zufrieden sind Sie mit dem Verlauf?

Daniel Pietta: Die Stimmung in der Mannschaft ist trotz der bis zu neun Ausfälle sehr gut. Wir sind etwas schwer in die Vorbereitung gestartet. Nach den ersten drei nicht so guten Spielen haben wir uns gesteigert, vier Duelle in Folge gewonnen. Am vergangenen Wochenende in Bremerhaven (zwei Niederlagen, d.Red.) waren wir gedanklich beim Spiel gegen Düsseldorf. Insgesamt haben wir eine gute Vorbereitung gespielt, auch ohne die verletzten Spieler. Wir sind gut gerüstet.

Nach den Niederlagen in Bremerhaven haben Sie von fehlender Einstellung gesprochen. Wie wichtig ist Einsatz und Kampf für die Pinguine?

Pietta: Du must in jedem Spiel bereit sein, genauso viel Einsatz zu zeigen wie der Gegner, sonst hat man in jedem Spiel ein Problem. Das betrifft nicht nur uns, sondern jede Mannschaft in der Liga oder einer Weltmeisterschaft. Wenn wir in jedem Spiel bereit sind, 100 Prozent zu geben, hat jeder Gegner es schwer, uns zu schlagen.

Ist Herberts Vasiljevs überhaupt zu ersetzen?

Pietta: Einer alleine wird Herbie nicht ersetzen können. Spielerisch und von den Führungsqualitäten her ist Herbie schwer zu kompensieren, zumindest für einen Verein wie den Pinguinen, der nicht über die finanziellen Mittel verfügt, einen gleichwertigen Ersatz zu holen. Die ganze Mannschaft ist jetzt gefordert. Jeder muss einen Schritt mehr machen, jeder sich die Verantwortung zutraut und auch übernimmt. Ich glaube, wir haben eine gute Mannschaft mit viel Tiefe und Qualität. Über die mannschaftliche Geschlossenheit sollte es für die Zeit, in der er nicht zur Verfügung steht, möglich sein.

Sie sind seit 2003 im Verein. Warum haben Sie sich entschieden, andere Angebote auszuschlagen?

Pietta: Krefeld ist einfach familiär. Es gibt viele Beispiele von Spieler, die viele Jahre dem Verein die Treue gehalten haben. Pavlikovsky, Milo, Langkow, Vasiljevs, Blank. Sie schätzen das familiäre Umfeld, in dem jeder jeden kennt. So viele Probleme, von denen man oft liest, gibt es gar nicht. Sonst wären die genannten Spieler nicht so lange hier geblieben. Natürlich verfügen große Vereine wie München, Berlin, Mannheim oder Hamburg über Geschäftsstellen mit zehn oder mehr Festangestellten, hier sind es fünf. Aber das ist nunmal eine Geldfrage. Dafür ist das Vertrauen hier groß, daher ist das für mich nicht schlechter. Zudem gilt für mich persönlich: Meine Eltern und Freunde kommen aus Krefeld. Ich war immer zufrieden hier. Ich habe meistens viel gespielt.

Weitere Fragen an Pietta und eine Panorama-Doppelseite zum DEL-Auftakt mit den Pinguinen finden Sie in der Donnerstagsausgabe der WZ Krefeld.