Das alte Lied: Pinguine treffen das Tor nicht

Auch in Düsseldorf ließen die Krefelder viele Chancen ungenutzt. Kapitän Vasiljevs nimmt die Mannschaft in die Pflicht.

Krefeld. Es ist ein Problem, das viele Klubs in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) haben. Angesichts chronischer Geldnot haben viele Vereine abgespeckt und dabei vor allem bei den Personalkosten den Rotstift angesetzt. Einen kompletten Kader mit zwei Torhütern und je vier Abwehr- und Angriffsreihen konnte letztmals der ERC Ingolstadt am vergangenen Dienstag im Heimspiel gegen Wolfsburg aufbieten. Kein Wunder, dass so mancher DEL-Trainer den teaminternen Konkurrenzkampf vermisst und über mangelnde Tiefe im Kader klagt.

Auch Pinguine-Coach Rick Adduono könnte in dieses Wehklagen einstimmen. Die Verletzung von Paul Albers, die Sperre von Pascal Trepanier hatten zuletzt den Kader weiter ausgedünnt, die beiden Youngster Pascal Zerressen und Marc Schaub tauchten zwar auf dem Spielberichtsbogen, aber nicht auf dem Eis auf.

Adduono versuchte, mit fünf Verteidigern und zehn bzw. elf Stürmern über die Runden zu kommen, wohlwissend dass die Kräfte nicht ewig reichen. Bei der 1:3-Niederlage in Düsseldorf war Trepanier wieder dabei, Albers könnte am Freitag im Heimspiel gegen die Mannheimer Adler ins Team zurückkehren. Zumindest defensiv hätte der Chefcoach dann wieder alle Mann an Bord.

Doch das löst nicht Adduonos größtes Problem. Auch in Düsseldorf beklagte der Trainer wieder die mangelnde Effizient der Abteilung Attacke. "Wir arbeiten alle hart, aber wir müssen einfach mehr Tore schießen", klagte Adduono, der in der vergangenen Woche eine eineinhalbstündige Zusatzschicht angesetzt hatte.

Torschusstraining war angesagt, ausgezahlt hat es sich zumindest in Düsseldorf nicht. "Da muss von allen mehr kommen, auch von uns im ersten Block. Selbst wir müssen noch eine Schippe drauflegen", sagte Herberts Vasiljevs, mit 16 Scorerpunkte der derzeit torgefährlichste Spieler, selbstkritisch.

Denn der Kapitän der Pinguine weiß nur zu gut, dass er und seine Teamkollegen aufgrund der Ausgeglichenheit der Liga am Freitag gegen Mannheim wieder unter großem Druck stehen. "Da müssen wir einfach gewinnen, zumal wir am Wochenende wieder nur ein Spiel haben. Daher können wir auch nur einmal punkten", sagte Vasiljevs. Das sieht auch Charlie Stephens so: "Wenn du nur ein Spiel verlierst, geht es in der Tabelle gleich einige Plätze nach unten."