Pinguine trotzen Löw & Co.

Die Krefelder müssen am Freitag gegen Straubing ran. Das Fußball-Länderspiel kostet Zuschauer.

Krefeld. Wenn die Krefeld Pinguine am Freitag, 19.30 Uhr, zum Heimspiel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) im König-Palast gegen die Straubing Tigers antreten, werden in erster Linie wohl die hartgesottenen Eishockey-Fans die Tribünen des König-Palasts bevölkern. Denn die Pinguine kämpfen dann nicht nur gegen die Tigers, sondern auch gegen einen schier übermächtigen Gegner: die deutsche Fußball-Nationalmannschaft.

Die Fernsehübertragung des EM-Qualifikationsspiels gegen die Türkei (20.45Uhr), da muss man kein Prophet sein, wird den Pinguinen teuer zu stehen kommen - in Form entgangener Eintrittsgelder. Als hätten die Eishockeyklubs nicht schon so einen schweren Stand, machen ihnen die Verlegungen der Fußball-Länderspiele von Samstag auf Freitag sowie von Mittwoch auf Dienstag zusätzlich das Leben schwer.

Bis gestern Mittag hatten die Pinguine rund 2000 Eintrittskarten verkauft. Eine Zuschauerzahl von rund 3000 wäre heute schon eine respektable Marke, auch wenn die Mannschaft aufgrund ihrer bisher gezeigten Leistung ein Vielfaches mehr verdient hätte. Denn die Spiele, die die Pinguine bislang an der Westparkstraße abgeliefert haben, hatten durchweg einen hohen Unterhaltungswert.

Wie zuletzt auch die Partie gegen die Eisbären Berlin - ein Spiel auf hohem Niveau, temporeich und an Dramatik kaum zu überbieten. Auf letzteres hätte Chefcoach Rick Adduono gut verzichten können. Der Kanadier war unmittelbar nach dem Sieg im Penaltyschießen sichtlich angefressen und hatte auch gestern noch daran zu knabbern, dass seine Mannschaft in knapp 50 Sekunden eine vermeintlich sichere 3:1-Führung noch aus der Hand gegeben hatte.

"Wir müssen einen Killerinstinkt über die kompletten 60 Minuten haben. So etwas wie gegen Berlin darf uns nicht noch einmal passieren. Die Spieler, die in der Situation auf dem Eis waren, müssen einfach ihren Job erledigen. Das war unentschuldbar", sagt Adduono.

Immerhin haben seine Schutzbefohlenen ja schon gezeigt, dass sie lernfähig sind. Darauf setzt der Coach auch jetzt. Denn gegen die Tigers erwartet Adduono erneut ein enges Match. Diese Partie werde wohl durch die Torhüter entschieden, vermutet der Kanadier, der erneut nur auf fünf Verteidiger zurückgreifen kann, nachdem die Sperre für Trepanier höher ausgefallen ist, als erhofft. Zudem waren unter der Woche in Daniel Pietta, Patrick Hager und Philip Riefers gleich drei Akteure durch eine Grippe geschwächt. Während Pietta und Hager heute einsatzfähig sein sollen, ist der Einsatz von Riefers äußerst fraglich.