Derby: Krefeld ist die Macht am Rhein
Das Team von Rick Adduono gewinnt das Derby mit 3:2 in der Verlängerung gegen die DEG.
Krefeld. In Krefeld sind sie dieser Tage etwas angesäuert. Die Gründe dafür kommen aus Düsseldorf und Köln. Die beiden örtlichen Eishockey-Vereine, DEG und Haie, treffen sich am 10. Januar zum „Winter Game“ der Deutschen Eishockey Liga (DEL) in der Düsseldorfer Fußballarena. Bis zu 50 000 Zuschauer sollen dann kommen und für einen Europarekord bei einem Ligaspiel sorgen. Deswegen wird seit Wochen dafür geworben — mit teils markigen Sprüchen. Es gehe um nichts weniger als die „Macht am Rhein“ — das verkünden Düsseldorfer und Kölner derzeit immer wieder in bemerkenswerter Einigkeit.
In Krefeld sehen sie das ein wenig anders. Egal, wer im Januar gewinnt, das stärkste Team am Rhein sind die Schwarz-Gelben. Während die Kölner in der größten Krise seit Jahren sind, sich jüngst nicht ganz geräuschlos von Trainer Uwe Krupp trennten und im Tabellenkeller herumdümpeln, sind die Düsseldorfer nach Jahren des Niedergangs gerade erst dabei, sich mühsam wieder aufrichten. Köln ist derzeit 13., Düsseldorf Zwölfter. Krefeld steht auf Platz acht.
So konnte sich der Krefelder Stadionsprecher kurz vor Beginn des gestrigen Derbys gegen die DEG einen Kommentar zur Werbekampagne zum Winter Game nicht verkneifen. Tenor: Macht ihr mal, die Nummer eins am Rhein sind ohnehin wir. Und das stimmt auch weiterhin. Nach dem 3:2-Sieg nach Verlängerung sind die Krefelder nach wie vor das beste Team aus dem Rheinland.
Ob das aber gleichbedeutend damit ist, dass sie auch ein gehöriges Wörtchen um die Deutsche Meisterschaft mitreden dürfen, darf bezweifelt werden. Denn das rheinische Eishockey — zählt man Mannheim mal nicht dazu — gehört in der 21. Saison der DEL sicher nicht zum Maß aller Dinge. Auch gestern rissen weder die Krefelder noch die Düsseldorfer Bäume aus. Zwar boten sie den 7077 Zuschauern ein kampfbetontes Spiel, spielerisch war aber noch eine Menge Luft nach oben.
Vor allem im zweiten Drittel gab es teilweise minutenlang keinen Torschuss. Weil das Wenige, das dann doch durchkam, von den starken Torhütern Tomas Duba und Lukas Lang gehalten wurde, blieb es auch nach 40 Minuten beim 1:1 aus dem ersten Abschnitt. Im letzten Drittel ging die DEG dann in Führung und war hauchdünn am ersten Auswärtssieg der Saison. Doch in doppelter Überzahl glichen die Krefelder noch spät aus, bevor sie dann in der Verlängerung das entscheidende 3:2 durch . Istvan Sofron nachlegten. So blieben zwei Punkte und die Gewissheit in Krefeld, das beste Team des Rheinlands zu sein. Ist doch auch etwas.
Adler Mannheim hat derweil Spitzenspiel der DEL für sich entschieden und seine Spitzenposition auf sechs Punkte ausgebaut. Der Tabellenführer (30 Punkte) besiegte gestern den Verfolger Augsburger Panther 3:0. Andrew Jourday, Jochen Hecht und Christoph Ullmann schossen vor 5818 Zuschauern die Tore beim überzeugenden Auswärtssieg. Neuer Tabellenzweiter ist der EHC München (24), der das Tabellen-Schlusslicht Straubing Tigers mühsam mit 2:1 bezwang. DEL-Rekordmeister Eisbären Berlin schloss das Wochenende mit fünf Punkten ab und bezwang die Schwenninger Wild Wings mit 2:1. André Rankel und Constantin Braun waren erfolgreich für das Hauptstadt-Team, das am Freitag die Kölner Haie in der Verlängerung bezwungen hatte. Der Spieler des Tages beim Hamburger 8:1-Kantersieg über die Nürnberg Ice Tigers war der Kanadier Kevin Clark, der vier Treffer erzielte.
Die Hamburg Freezers haben gegen die Nürnberg Ice Tigers mit 8:1 (1:0, 5:0, 2:1) gewonnen. Der Spieler des Tages war der Kanadier Kevin Clark, der vier Treffer erzielte. Vor 6528 Zuschauern schossen gestern Adam Mitchel, Matthew Pettinger, Thomas Oppenheimer und Morten Madsen die übrigen Tore für die Hamburger Gastgeber. Die Nürnberger vergaben die Chance, wenigstens kurzfristig auf den zweiten Tabellenplatz hinter Spitzenreiter Mannheim zu klettern. Das einzige Tor für die völlig überforderten Ice Tigers schoss Patrick Buzas zum 1:7.