5:3 gegen Nürnberg: Im Wechselbad der Gefühle
Pinguine geben beim 5:3-Sieg gegen Nürnberg eine 3:0-Führung aus der Hand.
Krefeld. Es ist schon wirklich bemerkenswert, was im Eishockey alles möglich ist. Im Heimspiel der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegen die Nürnberg Ice Tigers sahen die Krefeld Pinguine bis zur 54. Minute wie der sichere Sieger aus. Vor allem die Defensive um Torwart Tomas Duba präsentiere sich gegen die zweitbeste Offensive der Liga bis dahin in einer starken Verfassung.
Es bahnte sich nach dem 1:0-Sieg in Köln der zweite Shut-Out in Serie an. Und das auch, weil Defensivkräfte gegen die Ice Tigers auch noch das Toreschießen übernahmen. Thomas Supis (12.) und Nick St. Pierre (20.) schossen im ersten Drittel eine 2:0-Führung für den KEV heraus.
Die Zwei-Tore-Führung gab den Hausherren gegen spielerisch starke Gäste aus Nürnberg sichtlich Auftrieb. Auf einmal funktionierte auch das Umschaltspiel wieder richtig gut. Die Pässe kamen schneller und besser beim Mitspieler an als noch in den ersten DEL-Wochen. Es scheint, als würden die Automatismen im Spiel immer mehr greifen.
Folgerichtig markierte Joel Perrault nach einem Schuss von Adam Courchaine, dem Siegtorschützen aus dem Derby vom Freitag, das 3:0 (32.). Jetzt wäre es vermessen zu sagen, dass das Team von Rick Adduono die Ice Tigers vollkommen im Griff gehabt hätte. Doch die Mannschaft von Maurizio Mansi wusste selbst beste Chancen nicht zu nutzen.
Duba brachte Ehliz und Locke gleich mehrfach mit der Fanghand oder dem Schoner zur Verzweiflung. 17:16 Torschüsse zählten die Statistiker für den KEV nach dem Mitteldrittel — die Zuschauer sahen eine Partie mit richtig guten Möglichkeiten auf beiden Seiten. Der einzige Unterschied zwischen beiden Teams war die Effektivität der Gastgeber.
Mit der Drei-Tore-Führung im Rücken spielte das Adduono-Team jetzt sehr ansehnliches Eishockey. Und dann kassierten die Gastgeber in 2:21 Minuten drei Gegentore — das Sechs-Punkte-Wochenende geriet in Gefahr.
Doch die Krefelder sind auch als Mannschaft gewachsen. Daniel Pietta, der nach dem Foul von John Tripp am Freitag mit 40 Stichen im Mundbereich genäht werden musste und Sonntag mit Vollvisier auflief, brachte den Puck in die Mitte, wo Martin Schymainski im Rutschen den Puck über die Linie brachte (59.). St. Pierre markierte dann ins verwaiste Tor der Gäste zehn Sekunden vor dem Ende sogar noch das 5:3 — der zweite Sieg an diesem Wochenende war eingefahren.
„Es darf uns natürlich nicht passieren, dass wir eine Drei-Tore-Führung in zwei Minuten aus der Hand geben. Ich wusste, dass Daniel den Puck so vors Tor bringen würde und habe spekuliert“, sagte Schymainski. Pietta sparte sich aufgrund der Schmerzen im Mund viele Worte und freute sich lieber auf die Ehrenrunde vor den Fans.