Die Pinguine bekommen langsam Fracksausen

Die Krefelder sind drauf und dran, die einst gute Ausgangsposition in der Endphase der Meisterschaft noch zu verspielen.

Krefeld. Den Krefeld Pinguinen geht auf der Zielgeraden der Hauptrunde in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) offenbar die Puste aus. Oder sind es die Nerven, die den Krefeldern in der entscheidenden Phase des Play-off-Rennens einen Streich spielen?

Es scheint, als bekämen die Pinguine so langsam Fracksausen. So oder so, die Mannen um Cheftrainer Igor Pawlow sind völlig von der Rolle und können von Glück sagen, dass zumindest die Pre-Play-off-Teilnahme bereits seit längerem gesichert ist.

Trotz der Niederlagen gegen Hamburg und in Düsseldorf ist die direkte Qualifikation fürs Viertelfinale aber auch jetzt noch möglich. Voraussetzung dafür sind zwei Siege in den ausstehenden Partien am Freitag in Wolfsburg und am Sonntag gegen die Augsburger Panther. Eventuell reicht den Krefeldern sogar ein Dreier zum direkten Einzug.

Das Gute für Igor Pawlow und Co. - die Krefelder haben es selbst in der Hand und sind nicht auf Schützenhilfe angewiesen. Die zuletzt gezeigten Leistungen indes machen es schwer, an einen erfolgreichen Schlussspurt zu glauben.

Denn es stimmt nicht mehr in einem Team, das über weite Strecken der Saison als solches auftrat. Gerade jetzt nehmen sich ausgerechnet die Routiniers eine Auszeit. Leistungsträger wie Jim Fahey, Richard Pavlikovsky und Dusan Milo lassen sich allzu leicht von den gegnerischen Stürmern düpieren.

Die Paradereihe mit Kapitän Herberts Vasiljevs, Charlie Stephens und Boris Blank schwächelt nicht erst seit der Partie in Düsseldorf, in der sie erneut einen frühen und bereits vorentscheidenden Treffer des Gegner zuließ.

Auch Torhüter Scott Langkow, über die Saison gesehen ein glänzender Rückhalt, zeigte zuletzt ungewohnte Schwächen, kassierte gegen Hamburg und Düsseldorf vermeidbare Tore.

Bleiben die jungen Wilden. Doch auch die sind zahm geworden, haben ihre Unbekümmertheit verloren und sind nicht mehr als Mitläufer.

Eine reizvolle Aufgabe eigentlich für einen Coach, die Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen. Wäre nur nicht das Gefühl, dass das Verhältnis Mannschaft und Trainer ob der Kritik an einer zu hohen Trainingsintensität Risse bekommen hätte.

Fast scheint es, als hätten die Spieler "mehr Bock" auf die Pre-Play-off-Spiele als auf weitere Trainingseinheiten. Ganz unlieb dürfte das selbst den Klub-Verantwortlichen nicht sein. Rein aus finanziellen Gesichtspunkten. Vorausgesetzt am Ende steht ein wenn auch verspäteter Viertelfinaleinzug. Dann hätten sich plötzlich alle wieder lieb. Wetten?