EHC Preussen und KEV’81 kooperieren
Aufstrebende Jugendspieler sollen in Spielpraxis der Oberliga erhalten.
Krefeld. Die Eishockey-Preussen wollen wieder zurück ins „richtige“ Eishockey. Durch eine Kooperation mit dem Nachwuchs-Klub KEV’81 soll in der kommenden Saison ein Preussen-Team in der Oberliga-West antreten, das durch aufstrebende Jugendspieler aus dem KEV verstärkt wird.
Rein ligamäßig (dritthöchste Spielklasse) wäre dies 40 Jahre nach dem finanziell bedingten Rückzug der „alten Preussen“ die Rückkehr ins „bezahlte Eishockey“, doch genau dies soll es nicht sein.
„Wir wollen keine Profitruppe, sondern junge Krefelder Spieler. Wir wollen so etwas wie ein Farmteam der KEV-Jugend sein“, so Preussen-Vorsitzender Wolf „Lupus“ Herbst. Der ehemalige Nationaltorhüter liefert auch sofort eine realistische Einschätzung:
„Wir werden in dieser Klasse öfter mächtig einen auf die Mütze bekommen. Aber es geht ja nicht um Tabellenplätze sondern darum, dass die jungen Leute auf vernünftigem Niveau Spielpraxis erhalten.“
Der Hintergrund der Zusammenarbeit ist handfeste klingende Münze: Strafzahlungen an den Verband. Die Preussen wegen fehlender Jugendteams, der KEV’81 wegen fehlender Erwachsenenmannschaften.
„Das Geld kann man auf diesem Weg doch sinnvoller einsetzen“, sagt KEV’81-Vorsitzender Achim Staudt. So wird der alte Spruch, dass man aus zwei Kranken keinen Gesunden machen könne, in diesem Fall widerlegt. Allerdings, zwischen 50 und 70 000 Euro Saisonetat müssen dennoch gestemmt werden.
Und dies ist für Oberliga-Verhältnisse überaus wenig. Deshalb müssen vor allem Eltern und DNL-Spieler überzeugt werden, dass es mehr Sinn macht, die Chance vor der Haustür zu nutzen, als für ein paar Euros in die Ferne zu wechseln. Denn ohne Zwischenschritt schafft es zum einen kaum ein Jugendspieler ins Profigeschäft.
Die endgültige Entscheidung, ob es Preussen als Farmteam der KEV-Jugend geben wird, muss bis zur Ligensitzung am 15. Juli gefallen sein.