Heimniederlage der Pinguine: Ganz bittere Schluss-Sekunde

Die Krefeld Pinguine verteidigen trotz der 2:3-Heimniederlage gegen Mannheim Rang eins.

Krefeld. Bitter, bitter! 0,5 Sekunden (!) fehlten den Krefeld Pinguinen am Sonntag, um gegen die Mannheimer Adler zumindest einen Punkt zu erreichen.

Fünf zehntel Sekunden vor der Schlusssirene überwand Martinec Krefelds Goalie Scott Lankow und besiegelte vor nur 3597 Zuschauern die unglückliche 2:3 (2:1, 0:1, 0:1)-Niederlage der Pinguine, die dennoch an der Tabellenspitze der Deuschen Eishockey Liga (DEL) bleiben. Trösten konnte das am Sonntag im Pinguine-Lager allerdings niemanden.

Nach der Matchstrafe für Jim Fahey in der Partie gegen die Straubing Tigers und der daraus resultierenden Spielsperre standen Cheftrainer Igor Pavlov nur fünf gelernte Verteidiger zur Verfügung, da auch Shay Stephenson - zwar Stürmer, aber auch in der Defensive einsetzbar - wegen seiner Rückenverletzung nicht mitwirken konnte.

Zwar wurde Philip Riefers auf dem Aufstellungsbogen zusammen mit Sinan Akdag in der dritten Verteidigungsreihe aufgeführt, tatsächlich komplettierte der 18-Jährige wieder die Youngster-Sturmreihe mit André Huebscher und Benjamin Proyer.

Daran lag es aber nicht, dass die Pinguine Probleme mit den Kurpfälzern hatten, die sich als unbequemer, weil überaus körperbetont spielender Gegner erwiesen. Vor allem die Abwehrrecken Dan McGillis und Sven Butenschön checkten munter durch die Gegend.

Da hieß es gegenhalten, zumal Hauptschiedsrichter Rick Looker (USA) entgegen sonstiger Gewohnheit diesmal irgendwie der Durchblick fehlte. Vielleicht war ihm ja nur das Visier beschlagen.

Und auch den Pinguinen fehlte zunächst der Überblick. Leichtfertige Puckverluste brachten die Gäste immer wieder in Schussposition. Nicht von ungefähr gelang Hackert in Unterzahl das 0:1 (7.). Bezeichnend, dass Boris Blank Sekunden zuvor gleich dreimal den Führungstreffer auf dem Schläger hatte, jedoch stets im Powerplay in Adler-Goalie Brathwaite seinen Meister fand.

Nur gut, dass auf Charlie Stephens erneut Verlass war. Der Topscorer der Krefelder traf nur fünf Minuten später zum 1:1. Serge Payer ließ zweieinhalb Minuten später nach Traumkombination mit Richard Pavlikovsky im Powerplay das 2:1 folgen.

Fast hätte Daniel Pietta Sekunden vor der Drittelsirene sogar das 3:1 markiert, doch versagten ihm frei vor Brathwaite die Nerven. So fanden die Gäste wieder zurück. Hackert überwand in numerischer Überlegenheit Scott Langkow mit einem Schuss in den Torwinkel (26.). Das war der Aufgalopp zu einer hektischen Phase, in der beide Teams sich mehr und mehr darauf verlegten, das Spiel des Gegners mit allen erlaubten, oder unerlaubten Mitteln zu zerstören.

Dramatisch wurde es drei Minuten vor dem Ende. Erst musste McGillis auf die Strafbank, zwei Sekunden später folgte ihm Arendt. Fast zwei Minuten lang hatten die Pinguine zwei Mann mehr auf dem Eis. Das Tor schossen jedoch die Adler. 0,5 Sekunden vor Schluss bestrafte Martinec einen Blackout der Pinguine-Abwehr zum Siegtreffer.