Eishockey Krefeld Pinguine: Koziol — das Talent, das flügge wird

Er ist erst 20 Jahre, mit drei Treffern der beste Torjäger des Teams — und dennoch geerdet.

Lukas Koziol — jung, talentiert, entwicklungsfähig. Und einer mit ausgewiesenen Fähigkeiten.

Foto: KEV

Krefeld. Sein Platz in der Kabine ist ein wenig spektakulärer - nimmt man die Namen der Nachbarn: zwischen Finn Walkowiak und Patrick Klöpper. Daneben sitzt dann Daniel Pietta. Die beiden trennen in etwa zehn Jahre, beinahe 600 DEL-Spiele und vieles, vieles mehr. Aber so, wie Pietta aktuell das Gesicht der Pinguine ist, könnte Lukas Koziol das der Zukunft sein im Krefelder Eishockey. Die Rahmenbedingungen dafür stimmen. „Ja“, sagt Koziol. „Ich fühle mich in Krefeld wohl.“

Gerade ist er mit seiner Freundin zusammengezogen, spannt in der Freizeit gerne ab, schaut Serien, aktuell Prison Break. Und wenn man gerade dabei ist, sich als Spieler, gesegnet mit unbestritten viel Talent, zu einem Profi zu entwickeln, schickt es sich, bescheiden daherzukommen. Koziol drückt das so aus: „Ich bin mir darüber bewusst, dass ich um meinen Platz kämpfen muss. Im Moment zeigt meine Leistungskurve zwar nach oben, das kann sich aber auch schnell wieder ändern.“

Was sich alles schon im Eishockeyleben des gebürtigen Füsseners geändert hat, war nicht wenig. Die Eisbären in Berlin erkannten schnell sein Talent - herausragendes Merkmal ist seine Spielintelligenz, wie Rüdiger Noack es beschreibt. Der Sportliche Leiter hatte früh ein Auge auf Koziol geworfen. Mit Steffen Ziesche, Meisterspieler der Pinguine von 2003, und bei den Eisbären intimer Kenner, stand er immer in Kontakt, lotste Koziol dann nach Krefeld, als sich abzeichnete, dass er in dem Top-Ensemble der Hauptstädter den Sprung ins Profiteam nicht würde schaffen können.

Ein wenig schmächtig war er da. Noack aber hat ihm stets Mut zugesprochen. Noack: „Ich habe ihm gesagt, Patrick Hager ist auch keine 1,90 groß.“ 1,80 Meter misst Koziol, wiegt 78 Kilogramm, sagt: „Ich habe mich besonders körperlich gesteigert. Das harte Training während der Sommermonate hat mir enorm geholfen. Bei Zweikämpfen kann ich viel mehr dagegenhalten. Franz Fritzmeier und das Trainerteam haben uns optimal auf die Saison vorbereitet.“ Der Beleg ist beeindruckend — drei Tore erzielte Koziol, ist damit bester Torjäger der Pinguine. In der Reihe mit Martin Schymainski und Mark Mancari fühlt er sich richtig wohl: „Das hat super funktioniert. Aber auch in den anderen Formationen hat einiges geklappt. Ich fühle mich in dieser Mannschaft gut aufgenommen.“

Fritzmeier hat ihm mit Mark Mancari einen Schutzpatron an die Seite gestellt: „Mark hilft ihm mit seiner Präsenz auf dem Eis. Und Schimi kommt auch immer besser in Form.“ Es sei aber auch an der Zeit gewesen, dass Koziol den nächsten Schritt gemacht habe, sagt Fritzmeier. „Er ist 20, da darf man schon als Profi spielen.“ Gleichwohl lobt er ihn als geerdet, einen der schnell lernt, gut zuhört — quasi ein pflegeleichter Profi.