Eishockey Neuer Trainer der Krefeld Pinguine muss Lösungen liefern
Krefeld · Greg Poss ist der dritte Cheftrainer für die Krefeld Pinguine in dieser Spielzeit. Vor welchen Herausforderungen er steht.
Da waren es jetzt schon drei. In Trainer-Rockie Boris Blank und Herbert Hohenberger steht mit dem erfahrenen Greg Poss bereits der dritte Cheftrainer in dieser Saison an der Bande der Krefeld Pinguine. Von den Verantwortlichen wurde der 58-jährige Amerikaner geholt, um die Mannschaft in der zweiten Saisonhälfte noch auf einen Platz unter den Top-Vier in der DEL 2 zu führen. Das ist kein unmögliches Unterfangen, denn der Abstand zum Viertplatzierten Kaufbeuren beträgt nach 26 Spielen lediglich fünf Punkte.
Siegtorschütze Kretschmann: „Das war ein wichtiger Erfolg“
Der Auftakt am Wochenende mit den beiden Auswärtsspielen in Ravensburg und Selb verlief für den neuen Übungsleiter mittelprächtig. In Ravensburg verschliefen die Pinguine das Auftaktdrittel komplett und lagen bei der 1:4-Niederlage bereits nach 20 Minuten mit 0:3 im Rückstand. Am Sonntag in Selb hatte der Trainer seine Mannschaft taktisch etwas anders eingestellt. Mit viel Kampf holten die Pinguine durch einen Treffer von Christian Kretschmann den Sieg in der Verlängerung. Siegtorschütze Kretschmann sagt: „Das war ein ganz wichtiger Erfolg. Mit dem kurzen Line-up haben wir einen großen Kampf geliefert. Selb hat im zweiten Drittel viel Druck gemacht. Damit haben wir aber gerechnet. Deshalb war es unser Ziel, diese Phase zu überleben, was uns dann auch gelungen ist.“
Über seinen neuen Cheftrainer sagt der 30-jährige Angreifer: „Ich habe von ihm einen prima Eindruck. Er ist gut organisiert und strukturiert. Aufgrund der kurzen Bank und weil wir auswärts gespielt haben, hat er den Forecheck etwas umgestellt. Wir sind nicht mehr ganz so aggressiv angelaufen. Viel konnte er auch noch nicht verändern. Donnerstag war es ja nur eine halbe Trainingseinheit und am Samstag in Augsburg waren wir auch nur kurz auf dem Eis.“
Poss: „Ich muss der Mannschaft ein Kompliment aussprechen“
Erschwert wurde das Debüt von Poss durch die Ausfälle von gleich einem halben Dutzend Stürmern. Kretschmann sagte dazu: „Klar, ist das nicht einfach, wenn du nur mit drei Reihen spielen kannst und am Ende des Tages als Center 23 Minuten Eiszeit hast. Das darf aber keine Ausrede sein.“ Für die tolle Einstellung lobte Poss am Sonntag sein Team: „Ich muss der Mannschaft ein großes Kompliment aussprechen. Wir haben derzeit viele Verletzte und Erkrankte. Jeder hat seinen Job gemacht und wir haben füreinander gekämpft.“ An Kampf und Einsatz mangelte es den Pinguinen in dieser Saison aber nur sehr selten. Auch unter Blank und Hohenberger gab es da kaum etwas zu bemängeln.
Niederberger, Fischer und Lessio vor der Rückkehr ins Team
Poss muss nun sein Augenmerk darauf richten, die Sturmreihen so zusammenzustellen, dass zumindest drei der vier Angriffsreihen immer für Treffer gut sind. Gerade vor dem Hintergrund, dass Top-Torjäger Josh MacDonald mit bisher 14 Treffern und Jon Matsumoto, der neunmal traf, wohl noch längere Zeit ausfallen. Wenn Leon Niederberger, Mike Fischer und Lucas Lessio wieder dabei sind, was bereits am kommenden Wochenende der Fall sein könnte, und Zugang Matt Marcinew endlich sein Debüt feiern kann, dann ist der Kader im Angriff in der Breite gut aufgestellt.
Verbesserungswürdig ist auch das Überzahlspiel. Hier lagen die Pinguine zuletzt mit einer Quote von 18,6 Prozent nur im Mittelfeld der Liga. Poss muss Lösungen liefern.