Eishockey Krefeld Pinguine und das Drama um die Play-off-Teilnahme

Krefeld · Pietta, Costello und Berglund sind das Beste, was die Liga zu bieten hat – und dennoch droht den Pinguine das Play-off-Aus.

 Daniel Pietta und Chad Costello bejubeln ein Tor, an dem auch Jakob Berglund (liegend) seinen Anteil hatte.

Daniel Pietta und Chad Costello bejubeln ein Tor, an dem auch Jakob Berglund (liegend) seinen Anteil hatte.

Foto: schindler/www.fotostyle-schindler.de

Acht Tore erzielten die Krefeld Pinguine am vergangenen Wochenende – fünf gegen Wolfsburg, drei in Berlin. Für sechs der Treffer zeichnete allein die Topreihe der Schwarz-Gelben verantwortlich. Nach dem vierfachen Jacob Berglund gegen Wolfsburg traf Daniel Pietta in der Hauptstadt doppelt. Einzig Chad Costello konnte sich nicht in die Torschützenliste eintragen, bereitete jedoch fünf Tore seiner Sturmkollegen vor.

Jonathan Matsumoto führt die Scorerliste mit 53 Punkten an

Die Bilanz der Krefelder Topreihe ist herausragend. Sie ist die beste Reihe in der Deutschen Eishockey Liga, belegen drei der ersten sechs Plätze der Scorerliste. Selbst die drei Spitzenteams kommen mit ihren drei besten Scorern nicht an die Werte des Krefelder Trios heran. Häufig sind es Spieler von Clubs mit kleinem Budget, die individuelle Statistiken anführen. Denn die Top-Clubs können sich vier ausgeglichene Reihen leisten. Die Trainer verteilen die Last auf viele Schultern, die Einsatzzeiten werden breit gestreut. Mannheimer und Münchener Spieler sind weder in der Scorerliste vorne zu finden, noch in der Eiszeitstatistik.

Mannschaften wie den Pinguinen bleibt kaum eine andere Wahl, als die besten Spieler immer wieder aufs Eis zu schicken, in der Hoffnung, dass sie das Spiel für ihren Verein entscheiden. Bestes Beispiel ist Jonathan Matsumoto. Der Iserlohner führt die Scorerliste mit 53 Punkten an. In Augsburg kam Matsumoto vor vier Jahren auf 49 Scorerpunkte. Danach wechselte er nach München, feierte zwei Meisterschaften, kam jedoch im Durchschnitt auf weniger als 30 Scorerpunkte pro Spielzeit.

Für Berglund und Costello war Hanson als Mitspieler geplant

Die Pinguine drohen trotz der überragenden Leistungen ihrer ersten Reihe im vierten Jahr in Folge die Play-offs zu verpassen. Auch deshalb, weil der Plan, zwei torgefährliche Reihen bereits vor Saisonbeginn gescheitert war. Für Berglund und Costello war Greger Hanson als Mitspieler geplant. Daniel Pietta sollte mit Kirill Kabanov und Jordan Caron auflaufen – so spielten die Schwarz-Gelben jedoch in keinem einzigen Saisonspiel, weil Brandon Reid sich früh in der Vorbereitung entschied Caron mit Berglund und Costello stürmen zu lassen.

Nach dem Weggang von Caron wurde das Qualitätsproblem noch offensichtlicher. Zwar haben die Schwarz-Gelben drei hervorragende Stürmer, doch die Lücke, die dahinter klafft, ist riesengroß. Daher müssen Spieler in Rollen schlüpfen, die eine Nummer zu groß für sie sind.

Personelle Fehlgriffe begründen Leistungsunterschied der Reihen

Insbesondere bei den Lizenzspielern haben sich die Pinguine im Sommer und bei den Nachverpflichtungen im Herbst den ein oder anderen Fehlgriff zu viel geleistet. Teilweise war Pech dabei, wie im Fall von Samson Mahbod, der alle Anlagen mitbrachte, um in der DEL eine gute Rolle zu spielen, teilweise jedoch auch selbstverschuldet, wie bei der Weiterverpflichtung von Mathias Trettenes. So wird Reid auch am Dienstagabend gegen den deutschen Meister aus München wieder seine besten Spieler bei jeder Gelegenheit aufs Eis schicken. Die Münchener werden trotz sicherer Play-off-Qualifikation das Spiel nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn Tabellenführer Mannheim liegt nur vier Zähler vor den Münchenern. Das haben am Sonntag auch die Kölner Haie zu spüren bekommen – München siegte in der Domstadt mit 6:1.