DEL Krefeld Pinguine vs. Nürnberg Ice Tigers: Linesman schwer verletzt
Nach einem unglücklichen Zusammenprall musste ein Linesman am Freitagabend beim Spiel der Krefeld Pinguine gegen die Nürnberg Ice Tigers schwer verletzt vom Eis gebracht werden.
Es war ein regelrechter Schockmoment, als Linesman Jan Philipp Priebsch nach einem unglücklichen Zusammenprall mit gleich zwei Spielern an der Bande im Spiel der Krefeld Pinguine gegen die Nürnberg Ice Tigers (0:3) ungebremst mit dem Kopf aufs Eis stürzte. Minutenlang musste der Unparteiische Mitte des zweiten Drittels von den medizinischen Betreuern der Pinguine um Mannschaftsarzt Dr. Martin Wazinski behandelt werden, ehe der ehemalige Eishockeyspieler (u.a. Kassel, Hannover, Ratingen) unter Hilfe der Malteser-Rettungskräfte auf einer Liege die Yayla-Arena verlassen konnte. Die Spieler der Krefeld Pinguine und der Nürnberg Ice Tigers begleiteten den gebürtigen Essener mit den besten Wünschen durch ein lautes Klopfen der Schläger aufs Eis aus der Halle. Die Unparteiischen setzten das Spiel mit drei Offiziellen fort.
Dezimiert waren auch die Pinguine am Freitagabend an den Start gegangen. Nur drei Offensivreihen konnte Trainer Clark Donatelli stellen. Dazu ergab sich im Tor eine kuriose Personalkonstellation. Weil neben Marvin Cüpper kein lizensierter Torwart der Pinguine für das Spiel spielberechtigt oder einsatzfähig war, musste vor der Begegnung ein Spieler den Posten einnehmen. Welchem Akteur diese besondere Rolle zukam, verrieten die Pinguine nicht.
Zu dem Engpass war es gekommen, weil mit Sergei Belov (Kopfverletzung), Nikita Quapp (Vorbereitung U18-WM) und Nils Kapteinat (Quarantäne U23) gleich drei der insgesamt vier lizensierten Torhüter für Spiele in der DEL nicht zur Verfügung standen und die Pinguine in der Kürze der Zeit keinen weiteren Torwart spielberechtigt melden konnten. In der Partie am Montag gegen die Schwenninger Wild Wings soll dann möglichst Nils Kapteinat nach dem Ende seiner Corona-Quarantäne die Rolle als Backup hinter Marvin Cüpper einnehmen.
Pinguine kassieren in
vier Minuten drei Gegentore
Eishockey wurde an diesem Abend an der Westparkstraße auch noch gespielt. Sehr zum Leidwesen von Marvin Cüpper schienen seine Vorderleute jedoch den Fokus nicht von Beginn auf die eigene Defensive ausgerichtet zu haben. Und so führten die Gäste aus Nürnberg nach 4:28 Minuten bereits mit 3:0. Brett Pollock, Christopher Brown und Patrick Reimer hatten für die Gäste relativ unbedrängt vollstreckt. „Das ist fürchterlich, da sagen wir vor dem Spiel, dass wir unbedingt besser starten müssen, als in Nürnberg und dann sowas“, ärgerte sich Pinguine-Kapitän Martin Schymainski über den Auftakt in das zweite Saisonspiel gegen die Ice Tigers.
Danach kamen die Krefelder besser ins Spiel. Nürnberg, am Vorabend noch bis in die Verlängerung bei der 2:3-Niederlage in Iserlohn gefordert, schaltete in den Verwaltungsmodus. Auf beiden Seiten ergaben sich kaum noch Torchancen. „Wir haben im ersten Drittel schwer geschlafen“, analysierte Cüpper.