Pietta hofft auf die WM-Teilnahme

Mit der Nationalmannschaft spielt der Krefelder in Sachsen.

Foto: Peggy Nieleck

Krefeld. Da saßen sie nun wie in alten Zeiten, „bewaffnet“ mit Schreibutensilien, einträchtig beieinander, Verteidiger und Neu-Mannheimer Sinan Akdag sowie Stürmer Daniel Pietta als dienstältester Pinguin. Ihre Aufgabe bestand nicht aus der Arbeit auf dem Eis, sondern aus statistischen Aufzeichnungen.

Der Ort des Geschehens: die schmucke, brandneue, helle, allerdings nur knapp über 3000 Zuschauer fassende Eissporthalle in Weißwasser, der Heimat von Rüdiger Noack, dem Sportlichen Leiter der Schwarz-Gelben. Bundestrainer Pat Cortina verzichtete auf das Gespann, ließ auch den Mannheimer Verteidiger Nikolai Goc sowie dessen Mannschaftskameraden Marcus Kink draußen, probierte stattdessen bis auf den Nürnberger Torwart Andreas Jenike alle fünf Neulinge aus.

Das Duo kam erst in Crimmitschau, der zweiten Station der Sachsenreise, gegen die Franzosen zum Einsatz (Spiel war bei Redaktionsschluss noch nicht beendet). „Der Bundestrainer wollte bestimmt zunächst alle jungen Spieler testen“, vermutete Akdag, der die Entscheidung gegen ihn mit der ihm gewohnten Bierruhe hinnahm. 25 Länderspiele hatte der türkisch-stämmige 24-Jährige bis dahin auf dem Buckel.

Bei dessen ehemaligem Teamgefährten Pietta (45 Partien im Dress mit dem Bundesadler) war es ein wenig anders. „Während der Woche verspürte ich wieder Schmerzen im Knie“, erklärte der Center, nach Akdags Weggang der einzige Krefelder im Kader der Nationalmannschaft. „Außerdem war das Knie leicht angeschwollen. Da hat mich der Bundestrainer geschont.“

Wie seine Chancen einer erneuten WM-Teilnahme sind („für mich gelten Länderspiele nur, wenn sie bei einer WM absolviert werden“ — O-Ton Pietta), vermochte er nach dem Aufgalopp zur WM-Vorbereitung noch nicht zu beurteilen. „Rund zwölf bis 14 Akteure aus dem ersten Kader werden in Minsk dabei sein“, ließ sich der Bundestrainer nach dem ersten Match gegen Frankreich (3:4 n. P.) entlocken, was den Mittelstürmer, der auch Außen spielen kann, zu Spekulationen reizte. „Da kommen bestimmt mindestens zwei Spieler aus Übersee, zwei, drei aus Köln sowie ein paar aus Hamburg, Wolfsburg oder Ingolstadt.“ Wie seine Überlegungen jedoch im Detail aussehen, darüber wollte Daniel Pietta verständlicherweise keine Auskunft geben.