Eishockey in Krefeld Diskussion um Vorverkaufsgebühr: Das sagen die Fans der Krefeld Pinguine
Krefeld · Der Verein will an der Abendkasse eine Vorverkaufsgebühr einführen, damit die Schlange davor kürzer wird. Die Fans sind geteilter Meinung.
Die Aufregung war groß, als die Krefeld Pinguine am vergangenen Montag verkündeten, ab sofort einen Aufschlag in Höhe von 1,50 Euro an der Abendkasse zu verlangen. Der genannte Grund: Zu lange Schlangen, die Fans sollten sich auf den Vorverkauf konzentrieren. Aufgrund der großen Kritik sind die Pinguine – zumindest teilweise – zurückgerudert. Die Gebühr wird zum ersten Heimspiel nach der Deutschland-Cup-Pause am 18.November gegen Bremerhaven eingeführt.
Im Vorfeld der Begegnung der Pinguine gegen Wolfsburg hat sich die WZ bei den Fans der Schwarz-Gelben umgehört. Die Meinungen der Anhänger gehen durchaus auseinander. Einige haben Verständnis, andere nicht.
Markus Dennemans aus Geldern hat selbst eine Dauerkarte, nutzt allerdings häufig die Abendkasse für seinen Sohn Aron-Eric. „Diese Gebühr ist ein Unding“, sagt Dennemans. Er hat mit Pinguin-Mitarbeiter Fabian Herzog in dieser Woche gemailt. „Herr Herzog hat mich auf den Online-Kauf hingewiesen. Aber auch da gibt es zurzeit noch die 1,50 Euro Gebühr.“ Deswegen wird Aron-Eric auf das ein oder andere Spiel verzichten. „Wir machen das fünf- bis siebenmal in der Saison. Mit der Gebühr sicherlich ein paar mal weniger.“
Ebenfalls negativ empfindet Familie Stasch aus Hüls die Gebühr. Während Holger Stasch im Besitz einer Dauerkarte ist, muss Lisa Stasch auf die Einzeltickets zurückgreifen. „In der vergangenen Saison hatte ich noch eine Dauerkarte, aber freitags wird es nun bei mir knapp, rechtzeitig zu den Spielen in der Halle zu sein. Die Gebühr ist nicht so toll. Ich werde versuchen, mir die Tickets online zu kaufen, wenn die Gebühr dort irgendwann wegfällt.“
Als eine versteckte Preiserhöhung bewertet Manfred Differt aus St.Tönis die Gebühr. „Ich finde die Art und Weise nicht gut. Es ist eine Strafe für den Fan, der – wie ich – fast zu jedem Spiel geht“ sagt Differt. Konsequenzen wird er daraus aber nicht ziehen. „Dafür bin ich zu sehr sportbegeistert, ich werde deswegen nicht weniger ins Stadion gehen.“
Als übertrieben bewertet Fabian Spieker aus Krefeld die Einführung des Zuschlags: „Dass man so etwas wegen drei Spielen macht, finde ich nicht gut“. Spieker hätte sich eine bessere Analyse der Situation gewünscht. „Da hätte man erst einmal die halbe Saison abwarten sollen, ob es wirklich bei jedem Spiel solch lange Schlangen gibt.“
Verständnis für die Pinguine hat dagegen Patrick Poschmann aus Kevelaer. „Ich finde es okay.“ Poschmann besucht zehn bis zwölf Spiele pro Saison. „Meistens entscheide ich mich mit meinen Freunden spontan, zum Eishockey zu gehen. Deswegen werde ich in Zukunft die Karten auch nicht online kaufen.“
Auch für Tanja Welters aus Mönchengladbach ist die neue Gebühr nachvollziehbar. „Ich bekomme eine Dienstleistung. An den Kassen sitzen Menschen, die dafür bezahlt werden müssen.“ Für sie wird sich durch die zusätzlichen 1,50 Euro die Anzahl der Stadionbesuche nicht verändern. „Ich werde auch weiterhin zu fast jedem Spiel gehen und mir meine Karte an der Abendkasse holen“, erklärt Welters.