Pinguine behalten die Nerven

Die Krefelder siegen im Derby bei den Kölner Haien mit dem Tor von Adam Courchaine.

Pinguine-Stürmer Colin Long ist den einen Schritt schneller als Haie-Verteidiger Torsten Ankert.

Foto: Foto Thorsten G. Schönberger

Köln. Das war nicht der Effekt, den man sich bei den Kölner Haien gewünscht hatte. Vor dem Derby gegen die Krefeld Pinguine huldigten die Fans des KEC minutenlang dem entlassenen Trainer Uwe Krupp. Der neue Übungsleiter, Ingolstadts Meistertrainer Niklas Sundblad, bekam Pfiffe zum Empfang von den Rängen geschenkt. Dementsprechend wurden die Haie-Spieler beim Einlaufen auch anstatt mit ihrem eigenen mit dem Namen vom Ex-Trainer begrüßt.

Einzig Verteidiger Björn Krupp dürfte dies wohl gefreut haben. Die Gäste aus Krefeld störte das ganze Theater rund um den entlassenen Kölner Trainer gar nicht. Begleitet von rund 450 Zuschauern, von deinen ein Großteil die 23 Euro für die Plätze unter dem Dach der Arena ausgelegt hatte, tat der KEV das, was man bei der personell schwierigen Situation von ihm erwarten durfte. Hinten hielt die Rumpfabwehr zusammen mit Tomas Duba den Laden erstmal sauber, obwohl die Hausherren in den ersten Minuten zeigen wollten, dass es auch mit Sundblad an der Bande geht.

KEV gewinnt gegen Kölner Haie mit 1:0
36 Bilder

KEV gewinnt gegen Kölner Haie mit 1:0

36 Bilder

Und dem Pinguine-Sturm stand Kölns Schlussmann Aus den Birken fast zur Seite, hätte bei eigener Überzahl den Puck beinahe im eigenen Tor untergebracht. Da sich die Pinguine aber nicht auf die Unzulänglichkeiten der Haie — die merklich vorhanden waren — verlassen wollten, zogen die Gäste zeitweise das Tempo im Offensivspiel ein wenig an. Adam Courchaine (9./20.) und Christian Kretschmann (13.) scheiterten jedoch in aussichtsreicher Position. Pinguine Christian Kretschmann: „Wir haben die Ausfälle heute durch unseren Kampfgeist kompensiert.

Die Situation mit den Fans haben wir ausgeblendet.“ Derbystimmung kam in der mit 9 189 Zuschauern besetzten Arena erst auf, als Duba Mitte des Spiels Paraden in Serie zeigte und sich die Heimfans wieder auf das Spiel anstatt auf die Kritik am Vorstand konzentrierten. Und was machten die Pinguine? Nach einem guten Powerplay blieben sie am Drücker und als Courchaine Krupp auf den Hosenboden setzte, war der Weg zur Führung geebnet (39.).

Der Puck schlug links oben im Winkel ein — 1:0. Die Pinguine spielten clever weiter, schließlich galt es in einer hitzigen Schlussphase diese drei Punkte zu sichern. Tripp erleichterte die Sache, nachdem er Pietta mit dem Schläger im Gesicht erwischte und vorzeitig duschen durfte. Und so kam dann doch noch richtig rheinischer Derbycharakter auf.

Und als der KEV auch die letzte Minute gegen sechs Feldspieler überstanden hatten, entlud sich der Frust der KEC-Spieler in Handgemengen auf dem Eis. Spätestens da war es dann doch wieder ein richtiges Derby, das die Pinguine aufgrund der besseren Chancenverwertung gewannen — begleitet von Uwe-Krupp-Sprechchören in der Arena.