Eishockey Pinguine gehen mit Aufwind ins Derby
Krefeld · Pierre Beaulieu bleibt bis auf weiteres Cheftrainer der Krefelder. Die Mannschaft will am Freitag gegen Düsseldorf an die zuletzt guten Leistungen anknüpfen.
Der 1. November 2019 war für die Krefeld Pinguine der bisherige Festtag der Saison. Für ein paar Stunden rückten alle Sorgen um den Standort in den Hintergrund. Beim 4:3-Sieg gegen die Düsseldorfer EG vor ausverkauften Rängen boten die Schwarz-Gelben eine ihrer besten Saisonleistungen, viele Fans fühlten sich an die alten Zeiten erinnert, die Stimmung war so gut wie lange nicht mehr. Damals sollte der Erfolg über den rheinischen Rivalen der Anstoß zu einer Siegesserie sein, doch nur ein paar Wochen später waren die Hoffnungen wieder verflogen. Vor dem zweiten Heimspiel gegen Düsseldorf am Freitagabend (19.30 Uhr) ist nun eine ähnliche Aufbruchstimmung zu spüren.
„Es ist gerade eine aufregende Zeit. Wir haben in den letzten beiden Spielen ein wenig Momentum aufgebaut“, sagt Trainer Pierre Beaulieu. Nach der Entlassung seines bisherigen Chefs, Brandon Reid, zeigt der Pinguine-Trend wieder nach oben. Beaulieu übernahm das Kommando und hauchte der Mannschaft neues Leben ein. Der Kanadier spult hinter der Bande Meter um Meter ab, drehte an kleinen Stellschrauben und lässt die Mannschaft so wieder an den Erfolg glauben. In der Kabine ist eine „neue Form der Energie“ zu spüren, wie es Beaulieu beschreibt.
Der rheinische Rivale
ist angeschlagen
Ein Sieg gegen den Nachbarn würde den Aufwärtstrend bestätigen und der zuletzt so gebeutelten Pinguine-Seele womöglich doch noch ein schönes Weihnachtsfest bescheren. Zumal die Pinguine auf eine sportlich angeschlagene DEG treffen. Trotz des 3:2-Erfolgs nach Verlängerung am Mittwoch gegen Bremerhaven konnten die Landeshauptstädter nach der Länderspielpause noch nicht an die Leistungen vom Saisonbeginn anknüpfen. Seit Mitte November konnte die Mannschaft von Harold Kreis nur drei ihrer zehn Spiele gewinnen. Auswärts hat die DEG gar sechsmal in Folge das Eis als Verlierer verlassen.
In der Tabelle sind die Düsseldorfer auf den neunten Rang abgerutscht. Allerdings verfügen sie nach wie vor über das erfolgreichste Überzahlspiel der Liga. Auch wenn die Pinguine in den vergangenen beiden Begegnungen keinen Gegentreffer in eigener Unterzahl hinnehmen mussten, sollten sie sich möglichst von der Strafbank fernhalten. Für Beaulieu ist vor allem das Spiel abseits des Pucks entscheidend: „Es geht nicht darum, die Scheibe defensiv zu jagen, sondern wir müssen strukturiert stehen und die gegnerischen Spieler in Positionen bringen, wo sie nicht viel mit dem Puckbesitz anfangen können.“ Das fängt für Beaulieu schon bei eigenem Scheibenbesitz an und geht anschließend über die neutrale Zone. „Die Spieler müssen, schon bevor sie an die Scheibe kommen, gedeckt sein“, sagt Beaulieu, der auch im Training viel Wert auf das Spiel ohne Puckbesitz gelegt hatte. Dabei kann der Kanadier auf Vinny Saponari bauen, der nach überstandener Verletzung wieder zurückkehrt. Die Top-Reihe um Chad Costello, Daniel Pietta und Grant Besse wird aber unverändert bleiben. Hinter dem Einsatz von Marc Cundari steht noch ein Fragezeichen. Beaulieu gab aber an, dass er davon ausgeht, dass der Verteidiger im Derby spielt.