Pinguine finden das Tor nicht
Gegen die Hamburg Freezers beziehen die Krefelder eine 0:3-Niederlage.
Krefeld. Der Körper war willig, aber der Geist war schwach. Schon Minuten vor dem Abpfiff machten sich viele der 4.104 Zuschauer im König-Palast auf dem Heimweg.
Denn die Pinguine kassierten mit der verdienten 0:3 (0:2, 0:0, 0:1)-Niederlage gegen die als Tabellenvorletzten angereisten Hamburg Freezers die zweite Niederlage in Folge und erstmals seit vielen Wochen ein Null-Punkte-Wochenende. Angesichts der schwachen Leistung seiner Pinguine muss sich Trainer Rick Adduono bis zum Gastspiel am Dienstag in Ingolstadt eine Menge einfallen lassen.
Es war eigentlich recht nett anzusehen, was die Pinguine so aufs Eis brachten. Die Scheibe lief schnell, die Spieler auch. Doch schon bald wurde deutlich, wohin die Reise gehen würde. Denn ihr Spiel war wie die Pudel der Jacob-Sisters: hübsch und adrett, aber wahrlich nicht gefährlich und aggressiv.
Es fehlte der Zug zum Tor und die Konsequenz in den Aktionen. Bezeichnend das 0:1 (11.): Gerade hatten Boris Blank und Herberts Vasiljevs eine aussichtsreiche Situation vertändelt, als der Gegenzug „saß“. Schnörkellos über zwei, drei Stationen landete die Scheibe bei Engelhardt, der Langkow überwand.
Die Pinguine zeigten sich überraschend kaum „aufgeschreckt“. Sie suchten weiter die Chance auf den besonders schönen Paß, auf die Traumkombination. Das gelingt freilich fast nie, wenn der Gegner so wie Hamburg mit viel Einsatz die Räume „zuläuft“. Folgerichtig das 0:2 (16.). Pascal Trepanier und Roland Verwey standen Spalier, als sich Murphy von außen bis vors Tor tankte und Langkow das Nachsehen gab.
Adduono hatte in diesem Augenblick kein Vertrauen mehr in die „Selbst-Weckkräfte“ seiner Mannen. Er stauchte seine Truppe derart lautstark zusammen, dass die Zuschauer auf den Plätzen hinter der Mannschaftsbank erschraken. Aber das war es auch schon mit mehrheitsfähigen Pinguin-Aktionen in diesem Drittel.
Der Mittelabschnitt brachte allerdings kein Pinguine-Erwachen. Man spielte und träumte so vor sich hin. So wie Richard Pavlikovsky, der Engelhardt die Scheibe zwei Meter vor Langkow zuspielte — der Keeper musste diesen Lapsus ausbügeln. Trainer Adduono suchte sein Heil im „Reihenwürfeln“.
Munter wechselte er durch die Formationen, doch das schien die grippeartig um sich greifende Verunsicherung nur noch zu verstärken. Denn beim Versuch, die besten Kräfte zu bündeln, blieben zu viele Positionen mangels Klasse unbesetzt. Es gab zwar einige Chancen, doch es waren meist Einzelaktionen. Und selbst die üblichen Verdächtigen für die entscheidenden Treffer blieben schwach.
Was sich dann abspielte, ließ bei allen Beteiligten auf dem Eis und den Tribünen einen Wunsch immer stärker werden: Lass es endlich vorbei sein. Zu erschreckend war die Leistung der Pinguine. Dass dann Engelhardt noch zum 0:3 ins leere KEV-Tor einnetzte, war der passende Abschluss.