Eishockey Pinguine: Mieszkowski ersetzt Braun - erneuter Roos-Appell an Ponomarev
Krefeld · Gegen Schwenningen fällt neben Mark Cundari und Justin Hodgman auch der Zugang aus. Chad Costello und Travis Ewanyk sind fit.
Es war eine ereignisreiche Woche bei den Krefeld Pinguinen. Auf und abseits der Eisfläche in der Yayla-Arena. Am Dienstag und Mittwoch musste Trainer Brandon Reid deutlich weniger Spieler auf dem Eis antreiben, als ihm lieb war. Laurin Braun, Chad Costello, Jeremy Welsh, Travis Ewanyk, Mark Cundari und Justin Hodgman konnten teilweise oder gar nicht mit der Mannschaft trainieren. „Die Ausfälle wären natürlich bitter“, sagte Matthias Roos am Mittwoch kurz vor seiner bemerkenswerten Aufforderung an Gesellschafter Mikhail Ponomarev, seinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen. Reaktionen des Geschäftsmannes auf Roos’ öffentliche Aufforderung sind bislang nicht überliefert. Für noch mehr Nachdruck hat der Geschäftsführer selbst gesorgt. So wird sein Appell auch im Stadionheft zu lesen sein. Ponomarev befindet sich derweil im Ausland und wird am Freitag zurück erwartet.
Die Pinguine tun gut daran, trotz der ausgebrochenen Hysterie ihren Rhythmus nicht zu verlieren. Am Freitagabend steht das Auswärtsspiel bei den Schwenniger Wild Wings an. „Wir wollen an die Leistungen vom Wochenende anknüpfen, wir wissen aber, dass es schwer wird“, sagte Reid.
Keine Angaben zur Verletzung
von Laurin Braun
Die Sorge um die möglichen Ausfälle ist seit Donnerstag schon mal erheblich kleiner. Neben Cundari und Hodgman wird nur Braun (Kopfverletzung) die Reise zu den Wild Wings nicht mit antreten können. Die genauen Umstände seiner Verletzung konnten oder wollten die Verantwortlichen der Pinguine unter der Woche nicht preisgeben. Eine Oberkörperverletzung soll es sein. Möglicherweise sogar eine nicht so gravierende Kopfverletzung. Die Ursache bleibt unklar. Das Fehlen von Jeremy Welsh beim Training am Dienstag wurde ebenfalls nicht kommentiert. Bei Costello (Handverletzung) konnte durch eine Röntgenuntersuchung ein Bruch ausgeschlossen werden. Travis Ewanyk litt unter der Woche noch an einem zugeschwollenen Auge, nachdem ein Gegenspieler ihn am Wochenende im Gesicht getroffen hatte. Doch das Rauhbein der Pinguine wurde ebenso rechtzeitig fit wie seine Teamkameraden Welsh und Costello. Somit saßen insgesamt sechs Verteidiger und zwölf Stürmer im Bus zum dritten Auswärtsspiel der Saison. Um den Kader aufzufüllen, wurde Darren Mieszkowski vom Kooperationspartner Frankfurt nach Krefeld beordert. Der 20-Jährige erhält seine erste Bewährungschance. Mit dabei ist auch Dimitri Pätzold, der seine Verletzung auskuriert hat.
MacQueen ist der Transfer-Volltreffer der Wild Wings
Die Schwenninger Wild Wings haben ihren Etat vor Saisonstart deutlich erhöht. So lockten sie sie unter anderem Jamie MacQueen an den Neckarursprung. Die Verpflichtung des ehemaligen Berliners, der im Frühjahr auch bei den Pinguinen im Gespräch war, hat sich bisher ausgezahlt. MacQueen ist nach vier Spieltagen mit sechs Treffern der erfolgreichste Torschütze der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Dazu bereitete er zwei weitere Treffer vor. Nicht zuletzt dank MacQueen ist das Überzahlspiel bisher die große Stärke der Schwarzwälder. Sieben Treffer erzielten sie mit einem Spieler mehr auf dem Eis (38,9 Prozent Erfolgsquote – nur Nürnberg ist besser). Bei der 3:4-Niederlage nach Verlängerung gegen Augsburg am vergangenen Sonntag erzielten die Wild Wings ihre drei Treffer im Powerplay.
Während die Offensive schon gut harmoniert, ist die Defensive das Sorgenkind. Am ersten Spieltag gab es gegen Ingolstadt gleich zehn Gegentreffer. Insgesamt sind es schon 20 – so viele wie kein anderes Team. Besserung gab es am vergangenen Freitag, als die Schwaben bei ihrem ersten Saisonsieg in Iserlohn nur einen Gegentreffer hinnehmen mussten. Dazu können sie sich ganz auf das Spiel gegen die Pinguine konzentrieren. Am Sonntag ist spielfrei.