Pinguine: Pleite, Pech und zu viele Strafen

Zum Saisonstart setzt es eine 3:4-Niederlage bei den Grizzly Adams Wolfsburg.

Wolfsburg. Ein Wechselbad der Gefühle durchlebten die Krefeld Pinguine zum Saisonstart in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Am Ende stand für das Team von Trainer Martin Jiranek eine unnötige 3:4 (2:1, 0:2, 1:1)-Niederlage bei den Grizzly Adams Wolfsburg, weil sich die Pinguine zu viele Treffer - allein deren drei - in Unterzahl einfingen.

Zudem kassierte Kapitän Herberts Wasiljews im Schlussdrittel eine Spieldauer-Disziplinarstrafe. Kein Wunder, dass die Krefelder mit Schiedsrichter Reichert haderten.

Neben Topscorer Charlie Stephens (Schulterprellung) musste Jiranek auch auf Abwehrspieler Sinan Akdag verzichten. Der hatte sich mit einer Schlittschuhkufe an der Hand verletzt und musste genäht werden. Für Akdag rückte Sebastian Schwarz in die Verteidigungsreihe mit Benedikt Schopper.

Die ersten Akzente setzten trotz allem die Pinguine. Allan Rourkes Schuss verfehlte das Tor (2.), ebenso Richard Pavlikovsky (4.), doch nur wenig später schlug es erstmals hinter Wolfsburgs Goalie Dshunussow ein. Boris Blank brachte den Puck vors Tor, wo Patrick Hager die Scheibe über die Linie stocherte (5.). Die erhoffte Führung, die Sicherheit geben sollte, allerdings nicht lange hielt.

Ausgerechnet Routinier Richard Pavlikovsky leistete sich im eigenen Drittel einen kapitalen Fehlpass auf Green, der Scott Langkow keine Abwehrmöglichkeit ließ (10.). Doch die Gäste blieben bei ihrem Spielplan und gingen durch Herberts Wasiljews nur vier Minuten später erneut in Front und hätten den Vorsprung sogar noch ausbauen können.

Danach allerdings brachten sich die Krefelder selbst aus dem Rhythmus, weil sie zu viele Strafzeiten zogen. Als André Huebscher die dritte Strafe für die Krefelder innerhalb von sechs Minuten absaß, nutzten dies die Gastgeber zum 2:2. Hospelts Schuss hatte Langkow abwehren können, gegen Sarnos Nachschuss war der Goalie dann machtlos.

Als bei einem Break von Michael Endrass eine Attacke eines Wolfsburgers ungeahndet blieb, Milo im Gegenzug stattdessen wegen eines Crosschecks aufs Sünderbänkchen musste, klingelte es erneut im Kasten der Pinguine. Ulmer brachte die "Wölfe" erstmals in Führung (33.). Und die hätten leicht erhöhen können. Doch Krzestan scheiterte mit einem Penalty an Langkow.

In einer Phase, in der die Pinguine völlig von der Rolle waren, zudem das Handicap zu verkraften hatten, dass Daniel Pietta verletzt vom Eis musste, nachdem er in die Bande geknallt war. Pietta kehrte aber rechtzeitig zum Schlussabschnitt zurück. Und dort benötigten die Pinguine nur 41 Sekunden, um ebenfalls in ihrem erst zweiten Powerplay erfolgreich zu sein. Blank vollendete nach Pavlikovskys Vorarbeit. Doch eine erneute Strafe - diesmal saß Lynn Loyns draußen - brachte prompt durch Green das 3:4 (45.) - die Entscheidung.

Pinguine-Trainer Martin Jiranek zum Spiel: "Wir haben zu viele Strafen genommen. Das war der Grund, warum wir verloren haben. Ansonsten bin ich nicht enttäuscht, weil die Mannschaft bis zum Schluss nicht aufgegeben hat. Ich hoffe angesichts der vielen Strafzeiten, dass bei den Spielern bis Sonntag ein Lernprozess einsetzt. Wir werden uns die Strafe gegen Herberts auf alle Fälle nochmal auf Video an"sehen.