Pinguine sterben plötzlichen Tod

Die Kölner Haie gewinnen das Derby in der Verlängerung mit 3:2. Die Krefelder treffen zweimal in Überzahl.

Köln. Ohne Sieges-Kuchen, aber immerhin mit einem Punkt-Plätzchen — so machten sich die Krefeld Pinguine nach der 2:3 (1:2, 1:0, 0:0, 0:1)- Niederlage nach Verlängerung aus Köln auf die Heimfahrt. Am zweiten Weihnachtstag hatte das rheinische Derby 10 098 Zuschauer in die Kölner Arena gelockt. Die sahen anfangs sehr stark auftretenden Pinguine, die aber zusehends die nach einer bitteren Krise nun langsam Tritt fassenden Kölner immer mehr ins Spiel brachte. Denn die Pinguine produzierten mit zunehmender Spielzeit immer mehr Konzentrationsschwächen und die vielzitierten „Böcke“. Einen solchen, der Verteidiger Dusan Milo in der Verlängerung auf die Strafbank verbannte, nutzen die Gastgeber zum Siegtreffer. Jason Jaspers traf nach 92 Sekunden der Overtime.

Dabei hatte es gut für die Krefelder angefangen. Trainer Rick Adduono hatte nicht ganz unerwartet Charlie Stephens für den gesperrten Topskorer Daniel Pietta in die erste Formation gerückt. Der in Sturm zwei zuletzt meist blasse Mittelstürmer bedankte sich auf seine Weise: mit einem sehenswerten Tor und einer sehenswerten Vorlage.

Zunächst hatte er beim ersten Überzahlspiel der Gäste aus dem Rückraum die richtige Übersicht. Seinen Pass vollstreckte „Sturmteidiger“ Richard Pavlikovsky mit seinem 13. Saisontor zur verdienten Krefelder Führung nach sechs Minuten.

Doch dann mischten sich in die guten Aktionen immer häufiger kleine Stocker und Stolperer. Und irgendwie waren die Pinguine-Angriffe zwar gut anzuschauen, aber immer öfter mehr schön als zielführend. Dass so etwas meist durch einen solcherart erstarkten Gegner gestraft wird — diese Binsenweisheit des Sports bestätigte sich auch in Köln. Die Haie kämpften sich ins Spiel, wurden gleichwertig, ja wurden überlegen. Und dies, trotz einiger schöner Aktionen der Pinguine. Doch Andreas Driendl, Boris Blank, Milo und Roland Verwey scheiterten.

Ein unübersehbarer Beleg für die Krefelder Konzentrationsschwächen lieferte des 1:1-Ausgleich der Kölner. Wie schon gegen Düsseldorf klingelte es nur Sekunden nach dem Pinguine-Treffer im KEV-Kasten. 26 Sekunden brauchten die Kölner, um durch die Reihen der freudetrunkenen Pinguine zum Ausgleich durch Sparre zu kommen. Und acht Sekunden vor der Pausensirene waren wohl manche Gedanken mehr in der Kabine als bei Jaspers, der das Geschenk gerne annahm.

Dann war es nur noch einmal Stephens, der für strahlende Gesichter beim Krefelder Anhang sorgte. Bei Überzahl wurde er von Milo scharf angespielt und bugsierte die Scheibe artistisch am chancenlosen Danny aus den Birken vorbei zum 2:2-Ausgleich (37.) Damit war die Punkteteilung besiegelt. Es gab zwar im Schlussabschnitt Chancen auf beiden Seiten, doch von nun an hatten die Torhüter die besseren Karten. Bis dann Jaspers in der Overtime den zweiten Zähler für Köln sicherte.