Pinguine wagen sich aufs Grün
Eine Runde Golf in Wanlo sorgt für Abwechslung in der Vorbereitung auf die neue Saison.
Krefeld. In der Vorbereitung auf die kommende DEL-Saison setzen die Verantwortlichen der Krefeld Pinguine auf große Abwechslung. So tauschten die Eishockey-Cracks ihre übliche schwarze Hartgummischeibe gegen einen kleinen weißen Ball voller Dellen.
Der Besitzer des Ritterguts Wildenrath, Hans-Ludwig Hoffmann, hatte die komplette Mannschaft zum Mittagessen auf die Mönchengladbacher Golfsportanlage in Wanlo eingeladen.
Nach einer zünftigen Mahlzeit ging es auf die Driving Range zum Bälleschlagen. Besonders gut stellten sich dabei die nordamerikanischen Spieler an. Beim Blick auf die Zugänge Josh Meyers und Mark Voakes stellte sich schon die Frage, ob man statt Eishockey- eher Golfspieler verpflichtet hat.
Francois Methot (Handicap -3,6) ist wahrscheinlich der beste Golfer im Team der Pinguine. Mit Golf angefangen hat er bereits als Zehnjähriger. Als Jugendlicher hat er dann häufig in Kanada auf einer Driving Range gearbeitet: „Für mich ist Golf ein Hobby, es hat aber auch einige Elemente, die dem Eishockey sehr ähnlich sind. Man braucht bei beiden Sportarten vor allem einen athletischen Körperbau.“
Auch Trainer Rick Adduono zeigte, dass den Nordamerikanern ein schöner Golfschwung im Blut zu liegen scheint: „Ich habe an einem guten Tag ein Handicap von 12, und an schlechten Tagen bewegt es sich im Bereich von 18.“
Ein Problem tauchte bei der Beschaffung der Leihschläger auf. Die meisten Eishockeyspieler bevorzugen Linkshänderschläger, da sie es vom Eishockeyspiel so gewohnt sind. Im Mutterland des Eishockeys, in Kanada, spielen beispielsweise zwei Drittel der Golfer mit links.
In Deutschland ist hingegen das Golfen mit links die große Ausnahme. Aber auch dieses kleine Problem konnte gelöst werden. Nachdem Pascal Zerressen einen Ball perfekt getroffen hatte, wurden schon Vermutungen angestellt, er wäre mit Jack Nicklaus (dem weltbesten Golfer vor Tiger Woods) verwandt. Doch dieser Erwartungshaltung konnte bereits sein nächster Schlag nicht mehr gerecht werden.
Nach dem Einschlagen auf der Driving Range machten sich zwei Vier-Flights auf die Runde über den 5889 Meter langen Golfplatz, der mit vielen Wasserhindernissen gespickt ist.
Im Namen der Mannschaft bedankte sich Kapitän Herberts Vasilijevs mit einem unterschriebenen Trikot bei dem großzügigen Pinguin-Anhänger Hans-Ludwig Hoffmann für die Einladung zum Golfnachmittag. „Wenn Ihr dreimal in Folge verlieren solltet, was ich nicht hoffe, dann kommt einfach für eine Golfrunde hier her, um den Kopf wieder frei zu bekommen“, meinte Hoffmann, der 1998 Krefelder Karnevalsprinz war.