Pyka: Mehr als ein Assistent

Der Co-Trainer der Pinguine leitete am Donnerstag das Training der Profis. Das ist keine Seltenheit. „Ich mache den Job sehr gerne.“

Pyka: Mehr als ein Assistent
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Beim Spiel drei gegen drei am Donnerstag auf dem Eis des König-Palastes wirkt Reemt Pyka selber mit. So als wäre der Co-Trainer der Krefeld Pinguine selbst noch Spieler. Pyka leitet das freiwillige Training — zu dem naturgemäß nicht alle Profis erscheinen. Auch Cheftrainer Rick Adduono nicht. Für Pyka nichts Ungewohntes, er kennt das. In der Sommervorbereitung ist der 46-Jährige der Chef, in der Saison an Tagen wie gestern.

Über die gesamte Saison gesehen, verbringt der Co-Trainer die meiste Zeit mit der Mannschaft. „Meine Aufgaben sind breitgefächert“, sagt Pyka. Die Zuständigkeiten des ehemaligen deutschen Nationalspielers sin so vielfältig, dass die Bezeichnung Co-Trainer dem kaum gerecht wird. Trainings- und Spielvorbereitung, Videoanalyse sowie die Organisation der Auswärtsfahrten samt Hotelreservierung — die Aufgabenliste des A-Lizenz-Inhabers ist üppig. Spaß macht Pyka die Arbeit trotzdem — jeden Tag aufs Neue. „Ich mache den Job sehr gerne und verstehe mich als Bindeglied zwischen Team und Cheftrainer“, sagt Pyka, der eigentlich immer gute Laune versprüht und damit auch für gute Stimmung innerhalb der Mannschaft sorgt.

Martin Schymainski, der 2005/06 im Finale der DEL zwei mit den Straubing Tigers die Zweitligameisterschaft gegen Pyka, der zu dieser Zeit Co-Trainer bei seinem Heimatverein REV Bremerhaven war, feierte, sieht Pyka als Vorbild. „Sein Ansehen im Team ist groß, trotzdem pflegt der Großteil der Spieler auch ein freundschaftliches Verhältnis zu ihm“, sagt Schymainski, der ein Kompliment hinterherschickt: „Außerdem ist er top fit und sieht eher aus wie jemand, der gerade einmal Mitte dreißig ist.“

Als Pyka diese Worte hört, grinst er und sagt: „Naja, ich muss schon sagen, dass sich zumindest meine Stocktechnik in den letzten zehn Jahren wohl noch einmal verbessert hat. Genau zehn Jahre ist es jetzt her, dass Pyka seine Eishockeyschuhe an den Nagel hing. Zuvor war der Flügelstürmer unter anderem acht Jahre lang für den KEV am Puck.

Seinen größten nationalen Erfolge feierte Pyka mit dem Gewinn der deutschen Meisterschaft mit dem SB Rosenheim (1988/89). Dazu lief Pyka insgesamt bei drei Weltmeisterschaften und der Olympiade (1998) für die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft auf. „Ich hatte einfach das Glück, dass der damalige Nationaltrainer George Kingston wusste, was er an mir hatte“, grinst Pyka. Einen Arbeiter für das Team nämlich. Und sieht man sich das Arbeitspensum an, das der Co-Trainer jede Woche aufs Neue bei den Pinguinen abliefert, scheint Pyka viel aus seiner aktiven Zeit mitgenommen zu haben.

Für die Zukunft spielt Pyka schon mit dem Gedanken, selber einmal als Cheftrainer an der Bande zu stehen. „Das ist aber Zukunftsmusik — ich konzentriere mich jetzt voll auf die restliche Saison“, sagt Pyka und verabschiedet sich zu einer Runde Tischtennis mit den Spielern, die ganz genau wissen, dass sie an ihrem Co-Trainer weit mehr haben, als nur einen Assistenten des Cheftrainers.