Krefeld Pinguine Trainerwechsel beim KEV: Der eine geht, der andere kommt

Sechs Jahre war Rick Adduono Cheftrainer der Pinguine. Jetzt bereitet der Club einen Wechsel vor — mit dem jungen Franz-David Fritzmeier.

Rick Adduono nach der 3:5-Pleite am Freitag gegen Schwenningen

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Krefeld. Es ist vielleicht der letzte Markstein, den Rick Adduono gesetzt hat. Ein 4:0 beim Spitzenreiter in Berlin, kurz zuvor eine blamable 3:5-Pleite gegen Schwenningen. Besser lässt sich vielleicht nicht beschreiben, was möglich ist, aber auch unmöglich ist. In diesem Spannungsfeld allerdings, scheinen die Krefeld Pinguine nun entschlossen, die Zusammenarbeit mit dem Kanadier kurz vor der Vollendung des sechsten Vertragjahres zu beenden. Allem Anschein nach wird der 60 Jahre alte Cheftrainer nach der Länderspielpause nicht mehr an der Bande stehen. Aussichtsreichster Anwärter auf die Nachfolge ist Franz-David Fritzmeier.

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Der 35-Jährige stand bei den Pinguine vor zehn Jahren unter Vertrag. Zwei Jahre spielte der Stürmer in schwarz-gelb, kam seinerzeit aus Iserlohn. 2007 verließ er die Pinguine, wechselte zu den Füchse Duisburg. Nach einem Intermezzo in Herne kehrte er nach Duisburg zurück und begann 2011 seine Laufbahn als Trainer, als Assistent von Andreas Lupzig. Als der Ende September 2011 den Verein verließ, wurde Fritzmeier Cheftrainer und blieb gut drei Jahre bei den Füchsen. Am 10. Oktober 2014 wechselte er als Co-Trainer zu den Kölner Haien.

Sehr zum Leidwesen der Pinguine, vor allem in Person von Rüdiger Noack. Fritzmeier war ein ausgewiesener Förderer von jungen Spielern, somit war Duisburg ein perfekter Standort für Förderlizenzspieler der Pinguine. Nicht selten beklagte Noack seit Fritzmeiers Abschied aus Duisburg nach Köln, dass sich die Zusammenarbeit wesentlich komplizierter gestalte. Die Ausbildung junger deutscher Spieler ist der wesentliche Baustein für die Wahl Fritzmeiers.

Daniel Pietta sagt zum sich anbahnenden Trainerwechsel: „Wir wissen nicht, ob und was entschieden wurde.“ Als Kapitän gehe er davon aus als einer der Ersten über die Pläne der Gesellschafter informiert zu werden. Gleichwohl betonte Herberts Vasiljevs, man sei sich als Profi natürlich über die Mechanismen des Geschäfts bewusst — vor allem, wenn man am Tabellenende steht. Dass Adduono und auch Co-Trainer Reemt Pyka nicht an der Rückfahrt im Sambazug teilnahmen, sei zuvor abgesprochen gewesen. Keiner der beiden Trainer war am Montag für eine Stellungnahme zu erreichen.

Rick Adduono, der im Dezember 2009 als Cheftrainer bei den Pinguine antrat, galt gleich als sympathisch. Eine Vaterfigur mit viel Erfahrung, ein Trainer der motivieren konnte und bewiesen hatte, mit kleinem Etat erfolgreich zu arbeiten — wie auf seiner Station zuvor in Iserlohn belegt. Und tatsächlich führte er die Pinguine bis ins Play-off-Viertelfinale. Nach einem Durchhänger hievte er das Team dann 2013 bis ins Halbfinale der Play-offs mit den Topstürmern Clark und Voakes. Danach reichte es 2014 bis ins Viertelfinale, im Frühjahr 2015 schied er in den Pre-Play-offs aus.

Der wenig überzeugende sportliche Auftritt der Mannschaft korrespondiert auch mit den bescheidenen erfolgreichen Spielertransfers der letzten Jahre. Glücksgriffe wie Clark und Voakes können nicht immer gelingen. Gleichwohl Flops wie Long und Beechey erweisen sich als schwerer Rückschlag für einen Klub mit schmalem Budget, dessen sportlicher Erfolg wesentlich von der Qualität der Transfers bestimmt wird.

Auf dem Weg der langen Zusammenarbeit mit der Mannschaft hat Adduono auch dadurch an Überzeugungskraft eingebüßt. Und zugleich auch immer mehr Kritik etablierter Spieler auf sich gezogen. Diesem Umstand hielt die Führung lang stand, offenbar scheint sie nun aber nicht mehr von einer Wende überzeugt zu sein.