Mit NHL-Jungstar Draisaitl zu WM-Tests

Riga (dpa) - NHL-Shootingstar Leon Draisaitl sehnt sich nach seinen ersten Länderspielen seit fast zwei Jahren, Bundestrainer Marco Sturm hofft auf Fortschritte in der WM-Vorbereitung.

Wenn das deutsche Eishockey-Nationalteam am Freitag (18.30 Uhr) und Samstag (16.00 Uhr) in Lettland antritt, wird Draisaitl als zweiter deutscher Profi aus der stärksten Liga der Welt dabei sein. Zwei Wochen verbleiben bis zum WM-Ernstfall. Ein Überblick über den Stand der Vorbereitung:

DIE HOFFNUNGSTRÄGER: 19 Tore und 32 Vorlagen - Draisaitl hat für die Edmonton Oilers eine starke Saison hinter sich. Auf den 20-Jährigen wird ebenso wie auf NHL-Kollege Tobias Rieder eine tragende Rolle zukommen. Schon 2014 mit gerade mal 18 Jahren zählte er bei der WM in Minsk zu den Lichtblicken im deutschen Team. Er „habe richtig Bock“, betonte Draisaitl. Zum Kader stieß auch DEL-Toptorjäger Patrick Reimer. Der Routinier wurde in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zum Spieler der Saison gewählt und verspricht ebenfalls WM-Niveau.

DAS AKTUELLE AUFGEBOT: „Es ist wichtig, dass wir in diesem Zeitpunkt der Vorbereitung den Großteil des Kaders beisammen haben“, erklärte Sturm. Der Coach hofft allerdings noch auf rund ein halbes Dutzend Spieler von den DEL-Finalisten München und Wolfsburg, die für die Tests in Oberhausen am 29. und 30. April Alternativen werden könnten.

DIE AUSFÄLLE: Könnten sich mit dem noch fraglichen Justin Krueger schon auf 12 summieren. Darunter sind auch der WM-Held von 2010, Dennis Endras, und NHL-Verteidiger Dennis Seidenberg. „Besonders in der Verteidigung wird es schon etwas dünn jetzt“, haderte Sturm. Vorgänger Pat Cortina musste 2015 gar mehr als 20 Absagen hinnehmen.

DIE BISHERIGEN ERGEBNISSE: Die Vorbereitung begann mit drei Pleiten gegen Tschechien (2:7, 1:2) und Schweden (1:3). Im zweiten Duell mit den Skandinaviern überraschte der Weltranglisten-13. mit einem 3:2 nach Penaltyschießen. „So einen Gegner wie Schweden zu schlagen, ist sehr gut für den Kopf“, sagte der 23-jährige Rieder.

DER GEGNER: Lettland ist viel eher als die Topnationen Tschechien und Schweden ein schlagbarer Gegner. In der Weltrangliste liegen die Letten als Zehnter drei Plätze besser. Bei der Weltmeisterschaft in Russland sind sie kein deutscher Vorrunden-Gegner. Lettland tritt in Gruppe A in Moskau an.

DER AUSTRAGUNGSORT: In der Olympia-Qualifikation treffen sich beide Nationen wieder. Vom 1. bis 4. September werden die deutschen Cracks wieder in Riga spielen - gegen den Gastgeber, Österreich und Japan. So sind die Testspiele auch dafür eine Vorbereitung. „Wir können uns schon mal an die Gegebenheiten vor Ort gewöhnen“, sagte Sturm.

DER AUSBLICK: Am 29./30. April will sich die DEB-Auswahl in Oberhausen gegen Weißrussland weiter der WM-Form nähern. Am 3. Mai folgt in Basel die Generalprobe gegen die Schweiz, vier Tage darauf steht der WM-Auftakt gegen Frankreich an.