Torreigen bei Felskis Abschied

Berlin (dpa) - Sven Felski hatte auf seiner Ehrenrunde sichtlich mit den Gefühlen zu kämpfen. Immer wieder schüttelte das Eishockey-Urgestein der Eisbären Berlin angesichts des nicht mehr enden wollenden Beifalls den Kopf.

„Ich bin überwältigt. Vielen Dank an die Jungs auf dem Eis und den Fans in der Halle, die mir diesen Abschied ermöglichten“, sagte Felski ergriffen und wandte sich an seine Familie: „Mein größter Dank geht an meine Frau Manuela und meine Tochter Laura, die während meiner Profilaufbahn viel zurückstecken mussten.“

Der Vorhang fiel endgültig, als Felski am Samstagabend um 21.50 Uhr zum letzten Mal das Eis verließ. Zuvor hatte er 1000 Erstligaspiele für die Eisbären sowie 159 Länderspiele für Deutschland absolviert und sechs deutsche Meisterschaften gefeiert. Im ausverkauften Berliner Wellblechpalast versammelten sich 5000 Zuschauer und 41 Spieler, um den 38-Jährigen zu verabschieden und sich vor ihm zu verneigen. „Eine einzigartige Karriere im deutschen Eishockey ist heute zu Ende gegangen, und ich bin stolz, dabei gewesen zu sein“, sagte Christian Ehrhoff, der NHL-Star der Buffalo Sabres und drückte das aus, was wohl alle Anwesenden dachten.

Nicht nur klangvolle Namen aus dem Eishockey verabschiedeten Felski, der wegen anhaltender Knieprobleme seine Laufbahn beenden musste. „Es ist mir eine riesige Ehre, als Deutschlands erfolgreichste Winterolympionikin beim Abschiedsspiel des größten und einzig wahren Eisbären dabei zu sein“, verkündete Eisschnellläuferin Claudia Pechstein, bevor sie sich gegen Felski in einem Sprintduell auf dem Eis geschlagen geben musste. Außerdem wagte „Felle“, der als Eiskunstläufer begann, zusammen mit der erfolgreichen Paarläuferin Peggy Schwarz eine kleines Tänzchen auf dem Eis. Und als er von den Nationalspielern Alex Barta und Christoph Ullmann in die Mangel genommen wurde, sprang kurzerhand Profi-Boxer Arthur Abraham aufs Eis und half mit zwei trockenen Spaß-Haken aus.

Auch die früheren Eishockey-Cracks Georg Holzmann und Mark Jooris waren zur Felski-Party gekommen. Sie hatten noch den jungen Felski erlebt. „Als kleiner Bub erinnerte mich 'Felle' an Pinocchio: Klein, hölzern und mit langer Nase“, sagte Holzmann schmunzelnd. Der Kanadier Jooris, dem zusammen mit Felski 1992 in die Bundesliga aufstieg, meinte: „Ich hab ihm damals ein wenig unter die Arme gegriffen, gezeigt, wie es im Profigeschäft langgeht. Sven wollte immer ein guter Eishockeyspieler werden und ein Blick auf seine Erfolge bei den Eisbären belegen, dass er es geschafft hat.“

Das Abschiedsspiel zwischen einem Eisbären-Allstarteam und einer DEB-Auswahl endete 11:7 (1:3,4:3,6:1) für die Berliner. Felski selbst traf dabei fünfmal - drei Treffer für die Eisbären, zwei für die Nationalmannschaft. Wie es sich gehörte, schoss der Gefeierte das letzte Tor selbst. Es war der elfte Treffer der Allstars, erzielt vom Spieler mit der legendären Trikot-Nummer elf.