Was verbindet Eishockeyprofis mit Oliver Kahn?
Düsseldorf. Oliver Kahn brüllte notfalls auch mal eine herausgerissene Eckfahne an und lebte als Profi sein Motto. Weiter, immer weiter, lautet das Erfolgsrezept des Torwart-Titans. Für Eishockey-Profis ist die Kahn’sche Formel Alltag.
Sie spielen bis zum Umfallen. Sechsmal innerhalb von 13 Tagen traten Mannheim und Ingolstadt gegeneinander an.
Worin liegt der Reiz, wenn Stärken und Schwächen bis ins Detail bekannt sind, wenn man weiß, wie der Gegenspieler die Schlittschuhe schnürt oder welche Sorte Kautabak er sich unter die Oberlippe schiebt? Doch genau das macht die Faszination eines Finales um die deutsche Meisterschaft aus, das Mannheim jetzt mit 4:2 Siegen gewonnnen hat. Spielen, Duschen, Busfahren — in diesem Rhythmus lebten die Eishockey-Profis in den vergangenen Monaten, wobei sich die Intensität in den Play-offs noch steigert. Nach schier endlosen 52 Punktspielen der Hauptrunde geht bei den Eishacklern mit der K.-o.-Runde erst richtig los. In den Finalspielen packten die Akkordarbeiter mit dem Puck noch einmal 15 Partien obendrauf.
Die Serie mit Mannheim und Ingolstadt bot beste Werbung für den Eishockeysport, der zusammen mit Basketball und Handball um Aufmerksamkeit im Schatten des alles dominierenden Fußballs kämpft. Als Glücksfall für die Eissportler entpuppt sich ServusTV, der Fernsehsender aus dem Brause-Imperium von Red Bull. Die Kämpfer auf Kufen sind nicht mehr im Bezahl-Fernsehen versteckt, sondern frei empfangbar zu sehen. Außerdem brachten die TV-Experten mit Wissen und Witz eine ebenso starke Leistung wie die Profis auf dem Eis.
Für die Wintersportler ist die Saison noch lange nicht beendet. Die Mannheimer feiern bis zum Morgengrauen, die Ingolstädter lecken ihre Wunden. Danach heißt es, die Eishockey-Tasche wieder zu packen. Der nächste Höhepunkt steht ab dem 1. Mai im Programm: in Prag beginnt die Eishockey-WM. Weiter, immer ...