Topfavorit scheitert Erst Rempler, dann Respekt: O'Sullivan bei Snooker-WM raus
Sheffield (dpa) - Erst nach dem überraschenden Ausscheiden fand Ronnie O'Sullivan wieder gänzlich seine Fassung. „Ich war nicht gut genug, Ali war der bessere Spieler. Er hat diesen Sieg verdient“, sagte „The Rocket“ nach seiner 9:13-Niederlage gegen Allister Carter im Achtelfinale der Snooker-WM in Sheffield.
Der 42 Jahre alte Engländer war als Topfavorit in das wichtigste Turnier des Jahres gestartet. „Es gewinnt wahrscheinlich nicht der beste, sondern der beständigste Spieler. Natürlich musst du trotzdem ein großartiger Spieler sein“, sagte der fünfmalige Weltmeister, der den Titel zuletzt 2013 eroberte, bei Eurosport.
Im Duell mit Landsmann Carter war es für O'Sullivan die erste Niederlage im 14. Vergleich. Für Snooker-Verhältnisse euphorisch hatte Carter nach dem Sieg seine Freude im Crucible Theatre hinausgebrüllt. „Ronnie ist ein Meister in allen Bereichen, ein Meister darin, immer die Nase ein wenig vorn zu haben. Aber heute habe ich alles getan, um zu gewinnen“, sagte Carter.
Am Tisch war der Umgangston weit weniger freundlich. O'Sullivan rempelte seinen Widersacher leicht an und sagte: „That's for being Mister Angry.“ (Das war dafür, dass du zornig bist). Carter bedankte sich, woraufhin „The Rocket“ ergänzte: „Hör' auf, so zornig zu sein.“ Ein höchst ungewöhnliches Wortgefecht im Snooker, das eigentlich als Sport der Gentlemen gilt.
Nach dem überraschenden Aus von Topfavorit O'Sullivan und Weltmeister Mark Selby, der bereits in der ersten Runde deutlich verlor, ist der Weg nun frei für einen Überraschungssieger. Das Finale bei dem Turnier in Sheffield wird am 6. und 7. Mai ausgetragen. Deutsche Spieler sind nicht dabei.