Fortuna Düsseldorf: Mit einem Bein in Liga eins
Nach dem 2:1 in Berlin steht die Fortuna vor dem Aufstieg in die Bundesliga.
Berlin. Es war fast schon wie beim Rekordmeister FC Bayern München. Fortuna Düsseldorf leistete sich nach dem überraschenden, einige sagen sensationellen 2:1 im ersten Relegationsspiel in Berlin ein nächtliches Bankett mit einer kurzen Ansprache des Vorstandsvorsitzenden Peter Frymuth.
„Wir haben hoffentlich genau zum richtigen Zeitpunkt die Kurve bekommen“, sagte Frymuth. „Nach dem Hinspiel hat sich unsere Ausgangslage sicher nicht verschlechtert.“ Was eine ziemliche Untertreibung ist. Auch in der Speisenfolge blieb die Fortuna im Vergleich zum FC Bayern zurückhaltend. „Es gibt Schnittchen, Süppchen, und dann brauchen wir viel Ruhe.“
Niemand wollte zugeben, dass der Rathaus-Balkon in Düsseldorf für Mittwoch bereits reserviert ist. Im Gegenteil. Zwar wurde in allen Gesprächen mit den Spielern Stolz über die starke Leistung im Olympiastadion deutlich. Aber vor allem die realistische Einschätzung, dass „wir noch nichts erreicht haben“, wie es Torhüter Michael Ratajczak ausdrückte, prägten die Kommentare zum Spiel.
„Es geht am Dienstag trotz der guten Ausgangsposition wieder bei Null los“, erklärte Adam Bodzek, dessen Mitspieler Maximilian Beister vor Überheblichkeit warnte: „Wir müssen noch einmal alles aus uns herausholen.“
Immerhin hat es die Fortuna geschafft, erneut einen Rückstand zu drehen. Damit hat die Mannschaft von Norbert Meier allerdings auch Erfahrung. In Berlin mussten die Düsseldorfer zum 15. Mal in dieser Saison einem 0:1 hinterherlaufen. „Selbstbewusst waren wir immer, wir müssen das am Dienstag über 90 Minuten oder vielleicht sogar länger auf den Rasen bringen“, sagte Jens Langeneke, der nach längerer Verletzungspause ein sehr sicherer Chef einer Abwehr war, die nur ein Tor und zwei weitere Tormöglichkeiten des Gegners zugelassen hatte.
Es ist angerichtet, und am Dienstag (20.30 Uhr/ARD) wird es in der Arena bei einer ähnlichen guten Leistung nach dem Abpfiff nicht nur Schnittchen und Suppe geben. „Ich freue mich, dass die Fans ein spannendes Spiel sehen werden“, erklärte Trainer Norbert Meier. Für Berlins Trainer Otto Rehhagel wird es auch eine besondere Begegnung. Bei der Fortuna, wo er den ersten großen Titel mit dem Pokalsieg 1980 gewonnen hatte, könnte eine große Trainerlaufbahn zu Ende gehen. „Ich höre auf und gehe erst einmal in Urlaub“, sagte der Altmeister auf die Frage, was er nach einem Abstieg machen würde. Zum Bankett der Fortuna würde Rehhagel ganz sicher nicht gehen.