180 deutsche Hooligans in Wien festgenommen
Wien (dpa) - Wenige Stunden vor Anpfiff des EM-Qualifikationsspiels zwischen Österreich und Deutschland sind in Wien 180 gewalttätige Deutsche festgenommen worden.
Die Hooligans seien am frühen Abend durch die Innenstadt gezogen und hätten in Lokalen und Geschäften rund um den Schwedenplatz randaliert, sagte Polizeisprecher Roman Hahslinger. Ein Beamter wurde bei dem Einsatz verletzt. Die Polizei war zunächst nur von rund 100 Festnahmen ausgegangen, korrigierte aber am späteren Abend ihre Angaben. Auch ein Österreicher kam in Gewahrsam.
Bereits am Donnerstagabend hatte es in der Gegend rund um den Schwedenplatz Zusammenstöße zwischen Fans und Polizei gegeben. Rund 150 gewaltbereite Anhänger der DFB-Elf zettelten nach Angaben der Polizei eine Schlägerei mit Österreichern an und demolierten ein Lokal. Zwei Deutsche wurden festgenommen.
Die Beamten gingen am Freitag von etwa 400 Hooligans auf jeder Seite aus, sagte Hahslinger. Für den Abend kündigte die Polizei sehr strenge Sicherheitskontrollen rund um das Stadion an. Auch szenekundige Beamte aus Deutschland seien dafür angereist.
Die große Zahl von Hooligans in Wien ist nach Einschätzung der Polizei durch die Ausschreitungen und den Spielabbruch des Derbys Rapid gegen Austria in Wien vor rund zehn Tagen begründet. Das Skandalspiel könnte die Krawallmacher angelockt haben.
Bei dem Bundesliga-Spiel hatten Hunderte radikale Rapid-Anhänger das Spielfeld gestürmt und Fans wie eigene Spieler angegriffen. Die Partie musste in der 26. Minute abgebrochen werden, mehrere Personen wurden verletzt. Als Reaktion auf die „Schande von Hütteldorf“ begann in Österreich eine Debatte über mehr Sicherheit und härtere Strafen für Fußball-Rowdies.