1860-Held Bülow am emotionalen Limit

München (dpa) - Der Held des Abends musste nicht lange über die Bedeutung seines umjubelten Siegtreffers nachdenken.

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„Ja, das war das wichtigste Tor in meiner Karriere, das kann man so stehenlassen“, sagte Abwehrspieler Kai Bülow, der im Relegations-Krimi des TSV 1860 München gegen Holstein Kiel das entscheidende 2:1 erzielt hatte.

In der Nachspielzeit stand Bülow, dessen Hauptaufgabe eigentlich das Toreverhindern ist, plötzlich im gegnerischen Strafraum goldrichtig. Als ihm nach einem Pfostenschuss von Valdet Rama der Ball vor die Füße sprang, drückte er ihn eiskalt über die Torlinie. Das Stadion tobte und feierte den Matchwinner mit der Trikotnummer 4.

Zwei Tage nach seinem 29. Geburtstag machte sich Bülow nachträglich ein wunderbares Geschenk. „Wir haben bis zum Schluss gewollt, alles gegeben und an uns geglaubt“, sagte er: „Ich bin unglaublich glücklich, dass wir die Klasse gehalten haben.“

Es war Bülows erstes Saisontor - zumindest in das richtige Gehäuse. Am letzten Zweitliga-Spieltag, beim 0:2 in Karlsruhe, war Bülow noch ein ärgerliches Eigentor unterlaufen. Vom Pechvogel wurde er nun zum Glückskind. „Ich bin mental und körperlich platt“, gestand Bülow. Seit 2010 ist der gebürtige Rostocker ein „Löwe“, sein Vertrag läuft aus. „Was jetzt weiter passiert, wird man sehen“, sagte der Held.