1860 schließt Medien bei Präsidentenwahl aus
München (dpa) - Ein zeitweiser Ausschluss der Öffentlichkeit hat bei der Delegiertenversammlung des TSV 1860 München für erhebliche Aufregung gesorgt.
Beim Tagesordnungspunkt „Präsidium“, bei dem es in Planegg bei München um die von Investor Hasan Ismaik bekämpfte Bestätigung des neuen Präsidenten Hep Monatzeder im Amt gehen sollte, mussten die Medien den Saal verlassen.
Der Geldgeber aus Jordanien wollte dabei einen Brief unter den Delegierten verteilen und verlesen lassen. In dem Schreiben, das der Nachrichtenagentur dpa vorliegt, erhebt Ismaik heftige Vorwürfe gegen die Vereinsführung. Er sieht sich als Opfer einer „perfekten Verschwörung“, mit der der Aufsichtsrat um den Vorsitzenden Otto Steiner den Grünen-Politiker Monatzeder ins Amt hieven wollte.
Ismaik hat im Machtkampf bei 1860 drei Darlehensverträge in Millionenhöhe gekündigt, weil der Verein unter Monatzeder gegen seinen Willen an Geschäftsführer Robert Schäfer festhält und die Verträge mit Sportdirektor Florian Hinterberger und Trainer Alexander Schmidt verlängerte. Er fühle sich von der Vereinsführung „vollständig“ ignoriert, klagt Ismaik. Gleichzeitig gibt er sich kämpferisch: „Ich bin nicht bereit, wegzutreten und nur zuzuschauen.“
Er versichert auch, „nie beabsichtigt“ zu haben, „meine Beteiligung an dem Verein bzw. an der KG zu veräußern, obwohl die Kooperation nicht gut genug war, was die Arbeit und die Ziele betraf“. Er sei „sehr tief besorgt, was 1860 München und meine persönlichen Ziele betrifft, die stets zum Ziel hatten, dass 1860 München eines Tages in die 1. Bundesliga aufsteigt“.
Eine große Mehrheit der Delegierten stimmte zu Beginn der Versammlung für eine zentrale Satzungsänderung. 180 Delegierte votierten für die Wiedereinführung von Mitgliederversammlungen. 17 stimmten dagegen, zwölf enthielten sich. Künftig wird das Präsidium damit wieder von allen Mitgliedern gewählt. Die erste ordentliche Mitgliederversammlung könnte bereits im Mai oder Juni stattfinden.