Anpfiff für 2. Liga - „Kracher“ zum Auftakt
Berlin (dpa) - Topfavorit gegen die „Unaufsteigbaren“ und ein Ostderby von höchster Brisanz: Die 2. Fußball-Bundesliga startet am Freitag gleich mit zwei „Krachern“ in die neue Saison.
Absteiger Eintracht Frankfurt will bei der SpVgg Greuther Fürth den ersten Schritt auf dem langen Weg zurück ins Oberhaus machen. In Cottbus hoffen die Verantwortlichen unterdessen vor allem, dass sich die Fans von Energie und Gastclub Dynamo Dresden keine schlimmen Fehltritte leisten.
„Es ist die große Möglichkeit, ganz Deutschland zu zeigen, dass die Fans im Osten anders sind, als alle erwarten“, sagte Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz. Naiv sind beide Seiten aber auch nicht. „Leider wird es immer einige Idioten geben, die man nicht erreichen kann“, betonte Dresdens Geschäftsführer Volker Oppitz vor dem Risikospiel, dem einige weitere in dieser Saison in der zweiten Liga folgen werden. „Wer das erhöhte Sicherheitsrisiko nicht sieht, macht die Augen zu“, sagte der Stellvertretende Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL), Holger Hieronymus.
Doch soll der Blick erstmal auf das Sportliche gerichtet werden. Und dabei steht vor allem Eintracht Frankfurt im Fokus, der Absteiger aus der Bankenmetropole. Mit Armin Veh wollen sich die Hessen den verspielten Kredit der vergangenen Saison zurückholen. „Ich bin hier, um aufzusteigen“, hatte der neue Coach bei seiner Vorstellung bereits gesagt: „Alles andere kann man hier sowieso nicht verkaufen.“ Ein Sieg im Auftaktspiel käme da ganz gelegen. „Wir müssen durch einen guten Start eine positive Stimmung bekommen“, sagte Kapitän Pirmin Schwegler vor dem Match beim Tabellenvierten der vergangenen Saison.
Mit der Eintracht musste auch der FC St. Pauli den Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Runderneuert tritt der Kiez-Club zur Mission Wiederaufstieg an - mit einem „Heimspiel“ am Samstag gegen den FC Ingolstadt im 80 Kilometer entfernten Lübeck (Strafversetzung nach dem Bierbecherwurf in der vergangenen Saison). Wie der Verein den Weggang von Kultfigur Holger Stanislawski nach 18 Jahren als Profi, Funktionär und Coach (nun Trainer bei 1899 Hoffenheim) verkraftet, wird sich zeigen. Nachfolger André Schubert will mit seiner Mannschaft den Fans „schönen Fußball zeigen“.
Letztlich dürften aber alle am Erfolg gemessen werden. Deswegen hofft auch der VfL Bochum, der unter den 18 Zweitliga-Trainern mit Frankfurt als heißester Anwärter auf den Aufstieg gehandelt wird, gleich auf einen Sieg am 1. Spieltag. Die Ruhrgebietsmannschaft, die in der Relegation gegen Borussia Mönchengladbach den Kürzeren gezogen hatte, schließt das erste Zweitliga-Programm der Saison am Montagabend bei Fortuna Düsseldorf ab. „Wer anfängt, entscheide ich erst am Montag ganz kurzfristig“, kündigte Trainer Friedhelm Funkel an. Wichtig ist ohnehin, was ganz am Ende nach 34. Spieltagen rauskommt.