Anwalt: Kocer handelte aus „naiver Abenteuerlust“
Berlin (dpa) - Für den wegen bandenmäßigen Raubes angeklagten Fußball-Profi Guido Kocer scheint Geld keine Rolle gespielt zu haben. Vielmehr sei sein Mandant „aus naiver Abenteuerlust“ in den Überfall auf das Automaten-Casino 77 am 8. April 2011 in Berlin hineingerutscht.
Das sagte Kocers Anwalt Nicolas Becker am Rande des zweiten Prozesstages vor dem Berliner Landgericht. Kocer, der für den Zweitligisten Erzgebirge Aue spielt, antwortete auf Nachfrage des Richters Uwe Nötzel: „Ich war nicht auf das Geld angewiesen.“ Es sei eine Mischung aus Abenteuerlust und der Angst gewesen, vor den anderen Angeklagten als „Idiot dazustehen“, meinte Kocer, der seine Beteiligung an der Tat bereits gestanden hatte.
Sein Verteidiger Becker plädierte auf eine Bewährungsstrafe. Kocer wird die Mittäterschaft in einem von sieben Überfällen vorgeworfen, die auf das Konto von acht weiteren Mitangeklagten im Alter zwischen 18 und 23 Jahren gehen sollen.