Asamoah soll Fürther Aufstiegstraum verwirklichen
Fürth (dpa) - Mit Hilfe des ehemaligen Nationalspielers Gerald Asamoah will die SpVgg Greuther Fürth den langersehnten Aufstieg in die Fußball-Bundesliga endlich wahr werden lassen.
Der Tabellenzweite verpflichtete den zuletzt vereinslosen Angreifer bis zum 30. Juni 2013 und sendete damit ein klares Signal an die Konkurrenz. „Mit Gerald haben wir einen Spieler, der schon eine WM gespielt hat. Er ist absolut druckresistent, wenn es darum geht, unsere Position zu verteidigen“, sagte Trainer Mike Büskens. Der Coach kennt Asamoah bestens, er hat mit dem Angreifer einst beim FC Schalke 04 erst zusammengespielt und war später bei den Gelsenkirchenern auch sein Trainer.
Asamoah freut sich auf die neue Aufgabe. „Ich spüre noch das Feuer. Ich wusste, dass nochmal eine Gelegenheit kommt“, sagte der Angreifer. Zuviel versprechen wollte er aber gerade für den Anfang in Fürth noch nicht. „Ich brauche natürlich noch Zeit. Ich habe sieben Monate nicht gespielt“, sagte er.
Die Fürther reagierten mit der Verpflichtung des 43-maligen Nationalspielers (6 Tore) auf den Ausfall von Stürmer Kingsley Onuegbu. Der 25-jährige Nigerianer fällt nach einer Fuß-Operation aus. Asamoah sei ebenfalls „ein robuster Stürmer“, betonte Büskens. Die Verpflichtung ging auf Initiative des Coaches über die Bühne. Kurz vor Weihnachten hatte er Asamoah in dessen Heimat Ghana erstmals telefonisch kontaktiert.
Der Profi hatte in der vergangenen Saison für den FC St. Pauli gespielt, mit dem er in die 2. Liga abstieg. Seit dem vergangenen Sommer war er arbeitslos. Zuletzt hatte sich der vereinslose Asamoah beim westfälischen Fünftligisten VfB Hüls fitgehalten. Asamoah bestritt für Hannover 96, Schalke 04 und St. Pauli insgesamt 306 Bundesligaspiele und erzielte 50 Tore. In der 2. Liga stehen für den bulligen Angreifer bislang 21 Einsätze und vier Tore zu Buche.
Nach der bestandenen sportärztlichen Untersuchung wurde Asamoah offiziell vorgestellt. Der WM-Teilnehmer von 2006 erhält bei den Franken das Trikot mit der Nummer 11. Obwohl Asamoah ohne Spielpraxis kommt, versuchte Büskens Zweifel an der Fitness des Routiniers schon im Vorfeld zu zerstreuen. „Er ist in einem sehr vernünftigen Zustand“, sagte der Coach. Asamoah sei hochmotiviert, so der Coach: „Er brennt noch.“
Im Angriff sind die Fürther, die nach 19 Spieltagen zwei Punkte hinter Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf zurückliegen, mit dem Kanadier Olivier Cccean und Christopher Nöthe bereits sehr gut aufgestellt. Die beiden Torjäger liegen mit jeweils zehn Treffern gemeinsam auf Platz drei der Torschützenliste der 2. Liga.
Das erste Punktspiel für Fürth könnte Asamoah nach der Winterpause am 3. Februar im Auswärtsspiel beim Aufsteiger Dynamo Dresden bestreiten. „Es ist nicht wichtig, ob ich zehn oder 20 Minuten spiele. Es ist wichtig, dass ich der jungen Mannschaft meine Erfahrung weitergebe“, sagte Asamoah.
Die Fürther haben auch einen Torwart an der Angel. Issa Ndoye (26) aus dem Senegal soll nach Vereinsangaben wie Asamoah einen Vertrag bis 30. Juni 2013 erhalten. Der über zwei Meter große Torwart spielte bis letzten Sommer für den ukrainischen Erstligisten Volyn Lutsk.