Aufstieg auf der Couch? Kölner Rückkehr als Rechenspiel
München (dpa) - Patzt die Aufstiegskonkurrenz wie zuletzt so häufig, kann der 1. FC Köln am Samstag die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga perfekt machen - vorausgesetzt man gewinnt am Freitagabend bei Union Berlin.
Dies passt allerdings gar nicht in die Partyplanungen der Domstädter. „Einen Aufstieg auf der Couch habe ich mit Aachen erlebt - das ist doof“, kommentierte Manager Jörg Schmadtke im „Kicker“. Trainer Peter Stöger berichtete, dass er am liebsten in einem Heimspiel den Sprung von Liga zwei nach oben feiern würde.
Gut möglich, dass Stögers Wunsch in Erfüllung geht und die Kölner erst am Ostermontag gegen den VfL Bochum richtig jubeln dürfen. Denn es müsste schon viel zusammenkommen, dass bereits an diesem Wochenende rechnerisch Klarheit besteht: Köln selbst müsste nicht nur am Freitag in Berlin gewinnen. Gleichzeitig dürften am selben Tag der FC St. Pauli (gegen Kaiserslautern) und der SC Paderborn (in Ingolstadt) nicht gewinnen - genauso wenig wie Greuther Fürth am Samstag gegen Aue.
Falls Köln bei Union siegt, Paderborn zeitgleich verliert und St. Pauli nicht gewinnt, wäre die Sache bei dann zwölf Punkten Vorsprung und einer deutlich besseren Tordifferenz im Prinzip auch durch - und Köln dürfte spontan zur Fußball-Partyzone werden.
Klar, dass in den Büros von Schmadtke & Co. längst Strategien für die neue Saison in der Eliteklasse erarbeitet werden. „Wir sind schon relativ weit in unseren Überlegungen, haben klare Vorstellungen. Wir wollen Anfang Juli unsere Bundesliga-Truppe stehen haben“, sagte der 50-Jährige.
So klar wie für Köln ist die Lage bei Fürth noch lange nicht. Die Franken rangieren acht Punkte hinter dem FC, aber nur einen Zähler vor Paderborn. Die Frage ist: Wer schafft den direkten Aufstieg? „Die Mannschaft ist total gewillt, sich durchzubeißen“, befand Fürths Trainer Frank Kramer vor dem Aue-Spiel. Das Team aus dem Erzgebirge hat sich inzwischen aus der Abstiegszone befreit und kann gegen den großen Favoriten locker aufspielen. Die Spielvereinigung ist gewarnt, schaffte aus den vergangenen zehn Spielen selbst nur drei Siege.
In zwei Wochen steht dann die vorentscheidende Partie in Paderborn an. „Da müssen wir zeigen, wer der Bessere ist“, meinte SpVgg-Stürmer Nikola Djurdjic. Die Ostwestfalen sind am Freitag zunächst beim FC Ingolstadt gefordert, der Fürth zuletzt ein Remis abgetrotzt hatte. „Die Aufgabe ist schwierig. Wir werden alles rausknallen, was wir haben“, verkündete Paderborns Coach André Breitenreiter.
Im Zweitliga-Keller kann am 30. Spieltag noch keine Entscheidung fallen. Es zeichnet sich aber ab, dass Dynamo Dresden, Arminia Bielefeld und Energie Cottbus die beiden direkten Abstiegsplätze und den Relegationsrang unter sich ausspielen. Am schlechtesten sieht es weiter für Schlusslicht Cottbus aus, das am Sonntag nach Bochum muss. „Natürlich planen wir parallel im Hintergrund beide Ligen“, sagte Clubpräsident Ulrich Lepsch. Aber: „Es ist noch nicht aus.“