„Ausgeprägte Meckerkultur“: Kuntz kritisiert FCK-Umfeld
Kaiserslautern (dpa) - Vorstandschef Stefan Kuntz hat mit deutlichen Worten die Stimmung rund um den 1. FC Kaiserslautern kritisiert und damit auch seinen vorzeitigen Abschied zum Saisonende begründet.
„Wenn es nicht mehr so läuft, wie es die Leute erwarten, herrscht bei diesem Verein eine ausgeprägte Meckerkultur“, sagte der frühere Nationalspieler in einem Interview des Magazins „11Freunde“.
„Wissen Sie, wie oft ich Sätze höre wie „Wir sind 1998 als Aufsteiger Meister geworden, das muss doch wieder möglich sein!““, erklärte Kuntz. Die großen Veränderungen im Profifußball der vergangenen 20 Jahre seien „konträr zum Wunschdenken des typischen FCK-Fans“ in der 2. Fußbal-Bundesliga.
Kuntz war von 1989 bis 1995 Spieler des FCK. Seit 2008 arbeitet der 53-Jährige als Vorstandschef seines Herzensvereins. Auch aufgrund der Differenzen mit der neuen Aufsichtsrats-Spitze wird der Europameister von 1996 seinen Vertrag nach dieser Saison vorzeitig auflösen. „Ob der Kader schlecht zusammengestellt ist, die Spieler nicht kämpfen, das Bier zu warm oder die Stadionwurst angebrannt war, irgendwann gab es für einige Leute sowieso nur noch einen Schuldigen“, meinte Kuntz.
In der Rückschau räumt er allerdings auch eigene Fehler ein. „Die Transfers zu Bundesliga-Zeiten sind nicht alle aufgegangen. Ich lag mit der Verpflichtung eines Trainers daneben und einige Personal- Entscheidungen stellten sich im Nachhinein nicht als optimale Lösung dar“, sagte Kuntz.