Babelsbergs Vorstandsvorsitzender Bastian tritt zurück
Babelsberg (dpa) - Fußball-Drittligist SV Babelsberg 03 kommt nicht zur Ruhe. Nachdem am vergangenen Freitag Aufsichtsratschef Friedhelm Schatz zurückgetreten war, haben auch der Vorstandsvorsitzende Thomas Bastian sowie drei weitere Mitglieder der Führungsgremien ihre Ämter niedergelegt.
Das teilte der Verein mit. „Da ich weiterhin überzeugt bin, dass dies der einzige Weg ist, die notwendige Ruhe einkehren zu lassen, trete ich mit sofortiger Wirkung von meinem Amt als Vorstandsvorsitzender zurück“, erklärte Bastian.
Er sei sehr enttäuscht, dass „wir in den strategischen Planungen durch unverständliche Störmanöver behindert wurden“. Wen er damit meint, kann nur spekuliert werden. Wegen des Streits zwischen den Kapitalgebern und dem Vorstand des finanziell klammen Vereins über dessen Ausrichtung hatte der Aufsichtsratsvorsitzende Schatz sein Amt niedergelegt. Er hatte sich über „Spielregeln, die von der kapitalgebenden Seite aufgestellt werden“, beschwert. Kapitalgeber des Clubs ist die Deutsche Kreditbank (DKB). Sie half den Babelsbergern im Frühsommer 2011 mit einem Kredit, als der Verein vor der Insolvenz stand.
Die Unterstützung der DKB geht nun weiter. Die Bank zeichnete am Dienstag Genussscheine in Höhe von 1,3 Millionen Euro und wandelte somit negatives Fremdkapital des Vereins in positives Eigenkapital um. Mit der Zeichnung der Genussscheine seien die Nachlizenzierungsauflagen des Deutschen Fußball-Bundes gegenüber dem SV Babelsberg erfüllt, informierte der Club. Auch das Lizenzierungsverfahren für die kommende Saison gestalte sich damit einfacher. Zudem müssten Zinsen für die Genussscheine erst aus Gewinnen bezahlt werden.
Über die Gründe der Bankhilfe kann nur gemutmaßt werden. Angeblich erhofft sich die DKB mehr Mitspracherecht im Verein. Das würde zumindest erklären, warum sich Schatz laut eigener Aussage von den Kapitalgebern in seiner Handlungsfähigkeit eingeschränkt fühlte.