Beerbt Neururer Funkel in Bochum?

Nach der Entlassung des Trainers sucht Sportvorstand Todt einen Nachfolger.

Bochum. Aus für den Aufstiegsexperten: Nach dem Absturz auf den vorletzten Tabellenplatz in der 2. Fußball-Bundesliga hat der VfL Bochum Friedhelm Funkel beurlaubt. „Der Schritt ist uns nicht leicht gefallen, zumal das Verhältnis zwischen Cheftrainer und Mannschaft intakt ist“, sagte Bochums Sportvorstand Jens Todt. Funkel selbst war „enttäuscht von den Verantwortlichen, dass sie diesen Schritt vor dem nächsten Heimspiel vollzogen haben“.

Funkel war nach vier Niederlagen in Serie überzeugt, „dass wir am Sonntag gegen Paderborn die Wende geschafft hätten“. Auch er wies mit Nachdruck auf „das absolut intakte Verhältnis zur Mannschaft“ hin. „Durch Veränderungen im Trainerteam wollen wir jedoch neue Impulse setzen“, erklärte Todt. Auch Funkels Co-Trainer Christoph John wurde entlassen.

Funkel galt bislang als ausgesprochene Aufstiegsgarantie: Bereits fünfmal gelang ihm mit seinen Teams der Sprung ins Oberhaus. Die VfL-Profis hatte er nach deren Abstieg 2010 vor 15 Monaten mit zwölf Siegen in der Rückrunde der vergangenen Saison immerhin noch in die Relegationsspiele geführt. Dort aber scheiterte Bochum gegen Mönchengladbach.

Die Resignation an der Castroper Straße hatte nach dem 1:2 in Dresden um sich gegriffen. „Unser Anspruch ist nicht erfüllt, nicht ansatzweise“, sagte Todt, der Ex-Profi, der als Sportvorstand noch neu im Geschäft ist. Ihm obliegt es, nun einen Nachfolger für Funkel zu finden. Der soll bereits gegen Paderborn auf der Bank sitzen. Erster genannter Kandidat ist wegen seiner Verbindung nach Bochum Ex-Trainer Peter Neururer, seit seinem missglückten Engagement 2009 in Duisburg ohne Job.

Gehandelt werden aber auch Kandidaten aus dem Umfeld Todts wie Andreas Herzog (U 19 Österreichs) oder Jürgen Kramny (VfB Stuttgart II). Auch Sascha Lewandowski, U 19-Trainer von Bayer Leverkusen und zuvor Jugendtrainer in Bochum, soll ein Kandidat sein.