Cottbus verurteilt Attacken von eigenen Fans in Bremen
Würzburg/Bremen (dpa) - Am Rande zweier Spiele in der 3. Fußball-Liga ist es am Samstag in Würzburg und Bremen zu Randalen gekommen.
Nach Polizeiangaben wurden rund um die Partie zwischen den Würzburger Kickers und Dynamo Dresden (1:1) mehrere Menschen verletzt, darunter ein Busfahrer und einige Polizeibeamte. Die Polizei musste mehrfach Pfefferspray gegen gewaltbereite Dynamo-Fans einsetzen. Insgesamt gab es fünf Festnahmen. In Bremen wurden 43 Anhänger von Energie Cottbus vorläufig festgenommen, nachdem es vor dem Spiel gegen Werders Reserve (2:0) zu Provokationen und Beschimpfungen gekommen war.
Sowohl der FC Energie Cottbus als auch die SG Dynamo Dresden verurteilten das Verhalten der Schlachtenbummler und kündigten Konsequenzen an. „Gegen das festgestellte Fehlverhalten von insgesamt zehn Personen vor dem Spiel ging die Polizei konsequent vor und stellte die Identitäten der Täter fest. Sobald deren Daten der SGD mitgeteilt worden sind, wird der Verein gegen diese Personen alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel ausschöpfen“, teilte Dynamo mit.
Ähnlich äußerten sich die Cottbuser. „Einige Wenige führen damit unsere stetigen Bemühungen und zahlreichen Maßnahmen der Kampagne 'Energie für Vielfalt und Toleranz' ad absurdum“, betonte Geschäftsführer Norman Kothe. Der Verein will Aufklärung. Kothe: „Wir kennen den Vorfall bislang nur aus dem Polizeibericht und warten nun auf die Ergebnisse der Ermittlungen inklusive Namen der Beteiligten.“
In Würzburg griffen einige Dresdner Fans bei ihrer Ankunft am Hauptbahnhof Polizisten mit Tritten und Schlägen an, mehrere Beamte wurden leicht verletzt. Während des Fußmarsches zum Stadion wurde ein Passant auf die Straße gestoßen und von einem Auto erfasst. Er kam verletzt in ein Krankenhaus. Einem Würzburger Fan sollen Dynamo-Anhänger einen Kopfstoß verpasst haben. Ein Dresdner Fan wurde festgenommen, weil er einen Busfahrer gewürgt haben soll.
Auch in Bremen kam es im Vorfeld der Partie von Werders zweiter Mannschaft gegen Cottbus zu unschönen Szenen. Dutzende Cottbus-Fans randalierten und griffen nach Polizeiangaben einen Koran-Verteilstand an. Schon auf dem Bahnhof sei es nach der Ankunft der etwa 100 teils stark alkoholisierten Fans zu Provokationen und Beschimpfungen gekommen. Verletzt wurde niemand. Die Beamte nahmen 43 Cottbus-Anhänger vorläufig fest, Strafverfahren wegen schweren Landfriedensbruchs, Volksverhetzung und Beleidigung wurden eingeleitet.