DFL gibt 1860 Grünes Licht für Investorvertrag
München (dpa) - Aufatmen beim TSV 1860 München: Der Rettung des hoch verschuldeten Fußball-Zweitligaclubs steht nichts mehr im Wege.
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat den Kooperationsvertrag des Fußball-Zweitligisten mit dem jordanischen Unternehmer Hasan Ismaik in der dritten Prüfung gebilligt. Damit dürfte dem ersten Einstieg eines arabischen Investors im deutschen Profifußball nichts mehr im Wege stehen.
„Die Eckpunkte des in überarbeiteter Fassung vorliegenden Kooperationsvertrages inklusive weiterer Dokumente hält die DFL für vereinbar mit Satzung und Ligastatut“, teilte die DFL in Frankfurt/Main mit. Die DFL hatte die von 1860 eingereichten Unterlagen in Bezug auf den Einstieg von Ismaik in den vergangenen Tagen erneut intensiv geprüft.
Bei den vorangegangenen Prüfungen hatte die DFL den Vertragsentwurf abgelehnt, da die Zusammenarbeit offenbar gegen die 50+1-Regel verstößt. Ismaik will für 13 Millionen Euro 49 Prozent der Kommanditgesellschafts-Anteile erwerben. Mittlerweile wurde der Vertrag laut 1860-Präsident Dieter Schneider dahingehend modifiziert, „dass er im Sinne der DFL ist“.
„Das ist ein wichtiger Etappensieg“, stellte Schneider in einer ersten Reaktion auf die seit Wochen herbeigesehnte DFL-Nachricht erleichtert fest, „aber jetzt müssen wir noch die restlichen Hürden überwinden.“ Der Traditionsclub ist angeblich mit 14 Millionen Euro verschuldet.
Voraussetzung für den Vertrag, der bis zum 31. Mai unterschrieben sein muss, sind die avisierten Absichtserklärungen aller Gläubiger zum Teilforderungsverzicht sowie die Zustimmung von Vermarkter IMG, der ausgelöst oder zu Vertragskorrekturen bewegt werden muss. Bis auf den Berliner Unternehmer und Spielerberater Nicolai Schwarzer sollen alle Gläubiger zum Verzicht bereit sein.
Mit Vermarkter IMG stehen die Verhandlungen zu einer Ablöse der bisherigen Konditionen angeblich vor einem Abschluss. Laut Fachmagazin „kicker“, will Investor Ismaik der Agentur 1,5 Millionen Euro dafür zahlen, dass der im Falle des Zweitligaverbleibs unbefristete Vertrag in einen befristeten geändert wird. Wenn Ismaik bei den Sechzigern einsteigt, will er die Vermarktung selbst übernehmen.
Der Spielbetrieb für die neue Saison in der 2. Liga soll auch bei einem Einstieg des Jordaniers allerdings nicht gesichert sein. Nach Informationen von „sueddeutsche.de“ sind unvorhergesehene Probleme zum Wirtschaftsplan für die kommende Saison aufgetaucht.