Drittliga-Transfermarkt: Nur kleine Einkaufstour

Leipzig (dpa) - Die großen Einkaufstouren blieben in der 3. Fußball-Liga aus. Am letzten Tag des Transferfensters kaufte lediglich die SpVgg Unterhaching noch einmal kräftig ein.

Gleich vier Spieler wechselten zur Mannschaft von Trainer Heiko Herrlich, darunter Roman Prokoph, der beim VfL Bochum vor zwei Jahren noch in der 1. Bundesliga spielte.

Unterhaching wird mit dem finanzstarken arabischen Geschäftsmann Khalifa Saif Al Muhairibi in Verbindung gebracht. Trotzdem deuten die vier Neuzugänge - neben Prokoph kamen drei Spieler aus unterklassigen Ligen - eher auf eine Fortführung des Jugendkurses in Unterhaching hin. Immerhin hatten die Oberbayern bereits vor drei Jahren schlechte Erfahrung mit einem erst groß angekündigten und dann wieder abgesprungenen Sponsor gemacht.

Ebenfalls durch die finanzielle Situation geprägt war das Wintertransferfenster in Bielefeld und Jena. Arminia Bielefeld und der FC Carl Zeiss Jena mussten erst Auflagen zur Nachlizenzierung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der Deutschen Fußball-Liga (DFL) erfüllen. So konnte Bielefeld Philipp Heithölter verpflichten. Der hatte bereits fast die ganze bisherige Saison bei der Arminia trainiert, durfte aber aus finanziellen Gründen zunächst nicht verpflichtet werden. Außerdem wechselte Christopher Kullmann von Rot-Weiß Oberhausen auf die Alm.

Die abstiegsbedrohten Jenaer holten unter anderem Alban Ramaj vom FC Erzgebirge Aue sowie den ehemaligen Erst- und Zweitliga-Spieler Christian Demirtas (FSV Mainz 05, Karlsruher SC). Der SV Wehen Wiesbaden, als Aufstiegsfavorit in die Saison gestartet und inzwischen ebenfalls im Kampf gegen den Abstieg steckend, begrüßte drei Neuzugänge aus dem Ausland - untypisch für die 3. Fußball-Liga. Nach Jonne Hjelm, der bereit im Oktober vom finnischen Tampere United nach Hessen wechselte, folgten nun Leandro Guaita von Independiente José Terán Quito (Ecuador) und Milan Ivana von Slovan Bratislava (Slowakei).

Prominentester Rückkehrer ist Marco Engelhardt. Der dreimalige Nationalspieler kehrte nach zehn Jahren in den höchsten Spielklassen und Stationen beim Karlsruher SC, 1. FC Kaiserslautern und 1. FC Nürnberg zu Rot-Weiß Erfurt zurück, wo er seine Karriere auch begann. Wie die anderen Drittliga-Zugänge wechselte auch Engelhardt ablösefrei.

Insgesamt verpflichteten die 20 Drittligisten 57 Spieler seit dem Ende des Sommertransferfensters. Nur der Tabellenletzte Werder Bremen II verzichtete auf eine nachträgliche Verstärkung.